Gibt es Hunde, die Thunfisch nicht mögen? Höchstwahrscheinlich nicht, denn die meisten Hunde lieben jeden Fisch und machen da bei Thunfisch keine Ausnahme. Thunfisch kommt auch bei ihren Besitzern recht häufig auf die Teller und so ist es gar nicht erstaunlich, wenn die sich angesichts großer Hundeaugen fragen, ob Thunfisch gesund für Hunde ist.
Dürfen Hunde Thunfisch essen?
Ja, Hunde dürfen nicht nur Thunfisch fressen, sie sollten es sogar. Thunfisch liefert wertvolle Proteine und ungesättigte Fettsäuren. Dabei ist er vitaminreich und ausgesprochen kalorienarm, wenn er nicht mit sehr viel Fett zubereitet wird.
Leicht verdaulich ist er auch, sodass er sich für Schonkost ähnlich gut eignet wie mageres Geflügel.
Gibt es bei Hunden Allergien gegen Thunfisch?
Allergien gegen Fisch sind weder besonders selten noch besonders häufig. Es gibt weitaus mehr allergische Hunde, die Rindfleisch oder Geflügel nicht vertragen. In diesem Fällen ist Fisch – und vor allem der an sich leicht bekömmliche Thunfisch – eine gute Alternative.
Die Symptome einer allergischen Reaktion auf Thunfisch können uneindeutig sein: Manche Hunde zeigen Hautreaktionen. Der Halter wird in diesen Fällen vielleicht nur vermehrtes Kratzen registrieren.
Möglich sind aber auch Reaktionen der Atemwege und Schleimhäute. Hier kann es zu Husten und Schwellungen im Rachenraum kommen.
Falls Dein Hund schon einmal so auf Fisch reagiert hat, gib ihm besser gar keinen mehr – auch keinen Thunfisch. Es lohnt sich einfach nicht, deshalb ein unnötiges Risiko einzugehen.
Diese Nährstoffe bringt Thunfisch mit
Thunfisch enthält die Vitamine A, D und E. Vitamin C enthält er auch, aber das ist für Hunde nicht wichtig, weil sie es selbst herstellen können:
Vitamin A braucht der Hund für Augen, Knochen und Zähne.
Vitamin E dient zur Unterstützung des Immunsystems, wirkt entzündungshemmend und schützt als natürliches Antioxidans vor der Alterung aller Zellen im Körper.
Vitamin D benötigt der Hund, um Kalzium aus der Nahrung in Knochen und Zähne einlagern zu können. Im Prinzip ist der Hund in der Lage, Vitamin D selbst herzustellen. Wie der Mensch auch, braucht er dazu aber Sonneneinstrahlung auf der Haut. Die meisten Hunde haben jedoch im Sommer und im Winter zu dichtes Fell, als dass genügend Sonnenlicht die Haut erreichen könnte.
Zusätzlich Vitamin D zu füttern ist daher sinnvoll. Jedoch solltest Du dabei Augenmaß bewahren, denn eine Überdosierung mit Vitamin D kann auf Dauer Nierenschäden hervorrufen.
Viele Fertigfutter enthalten Vitamin-D-Zusätze in ausreichendem Maß. Eine bekannte Hundefuttermarke musste sogar schon einmal einen Rückruf starten, weil das Futter versehentlich einen gefährlich hohen Gehalt an Vitamin D aufwies.
Zusätzlich liefert Thunfisch alle B-Vitamine in hohen Anteilen. Diese Vitamine sind wichtig für den gesamten Stoffwechsel und sorgen so für Beweglichkeit, Konzentration und Energie bei deinem Hund. Im Gegensatz zu den anderen Vitaminen im Thunfisch sind die B-Vitamine alle wasserlöslich.
Die Liste der im Thunfisch enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente kann sich ebenfalls sehen lassen. Am wichtigsten sind hier Kalium, Magnesium und Kalzium.
Kalium ist ein Elektrolyt, das für die Reizweiterleitung von einer Zelle zur anderen nötig ist. Kaliummangel führt unter anderem zu Wassereinlagerungen.
Magnesium wirkt entspannend auf beanspruchte Muskeln, so schützt es Sportler (und sportliche Hunde) vor Krämpfen.
Außerdem liefert der Thunfisch einen hohen Gehalt wichtiger Spurenelemente. Zink und Kupfer sind wichtig für das Immunsystem und sorgen für dichtes, gesundes Fell. Jod ist wichtig für die Schilddrüsenfunktion. Ohne Jod kann sie das Hormon Thyroxin nicht herstellen.
Fluor braucht dein Hund hauptsächlich, um Mineralstoffe in seine Zähne einlagern zu können – zum Vergleich: Zahnpasta für Menschen enthält zu diesem Zweck auch Fluor. Hinzu kommt Mangan, das der Körper für das Knorpel- und Bindegewebe verwendet.
Frischer Thunfisch enthält zusätzlich etwas mehr als 20 % Protein und viele gesunde Omega-3-Fettsäuren.
Roher Thunfisch – Sushi für den Hund?
Tatsächlich kannst Du Deinem Liebling unbesorgt auch rohen Thunfisch geben. Im Grunde ist der besonders bekömmlich, weil seine Inhaltsstoffe nicht durch Erhitzen verändert werden. Roh liegen Proteine und andere Nährstoffe im Fisch mit der für den Hund höchstmöglichen Bio-Verfügbarkeit vor und auch Gräten sind ungefährlich, weil sie elastisch bleiben.
Ganze Generationen von Schlittenhunden wurden ausschließlich mit rohem Fisch und Robbenfleisch ernährt. Bedenkt man, dass von der Gesundheit und Arbeitskraft dieser Hunde das Wohlergehen ihrer Menschen abhing, dürften sich Zweifel am physiologischen Nutzen von rohem Fisch recht schnell verflüchtigen.
Infektionsgefahr für Hunde bei rohem Thunfisch?
Hygienische Bedenken brauchst Du nicht zu haben. Eine Infektionsgefahr geht prinzipiell von verschiedenen Fischbandwürmern aus. Die ist aber nahezu ausgeschlossen, weil in den meisten Ländern Fisch in Lebensmittelqualität vor dem Verkauf einmal kurz tiefgekühlt werden muss.
Das genügt, um Fischbandwürmer und ihre Eier zuverlässig abzutöten.
Das gilt ganz besonders für Fisch in Sushi-Qualität. Wenn Du gern Sushi isst, darf Dein Hund ruhig etwas davon haben. Es sollte nur nicht zu stark gewürzt sein. Wasabi verursacht sicher Verdauungsbeschwerden.
Spektakuläre Meldungen über Wurminfektionen nach roh verzehrtem Fisch beruhen nicht selten darauf, dass manche Feinschmeckerrestaurants es ablehnen, ihren Gästen „Tiefkühlkost“ zu servieren und andere Methoden, Fischbandwürmer zu entfernen, vorziehen.
Wenn Du ganz sicher gehen möchtest, dass eine Fischportion für Deinen Hund ausreichend gefroren wurde, kannst Du beim Fischhändler genau nachfragen und ggf. den Fisch selbst einfrieren und wieder auftauen, bevor Du ihn servierst. Drei Tage bei -20 Grad töten jede Gefahr.
Thunfisch aus der Dose und andere Zubereitungen
Zum beliebten Dosenthunfisch ist zunächst festzustellen, dass Du ihn Deinem Hund auch durchaus geben kannst. Oft sind diese Zubereitungen recht salzig, das ist natürlich weniger gesund.
Wieviel Salz ein Hund verträgt, hängt von seiner Größe ab. Einem Rottweiler wird auch eine ganze Dose Thunfisch nicht schaden, kleine Hunde können mit vermehrtem Durst reagieren.
Das gilt so auch für Thunfisch auf der Pizza oder im Salat. Natürlich darf Dein Hund davon naschen, aber je nach Art der Zubereitung sind das nicht unbedingt Nahrungsmittel, die regelmäßig in seinen Napf gehören.
Interessant ist der Unterschied zwischen Dosenthunfisch in Öl und im eigenen Saft. Es lässt sich nicht pauschal sagen, die eine Version wäre gesünder als die andere. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile für deinen Hund.
Thunfisch in Öl wird allgemein eine höhere sensorische Qualität attestiert. Da es unmöglich ist, das Öl restlos zu entfernen, steigt aber der Fettgehalt des Fischs beträchtlich.
Außerdem verschiebt sich der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren durch das meist verwendete Sonnenblumenöl sehr ungünstig. Thunfisch enthält sehr viele Omega-3-Fettsäuren, die durch die Omega-6-Fettsäuren des Sonnenblumensöls wirkungslos werden.
Die Art der Konservierung hat auch Einfluss auf den Vitamingehalt. Im Aufguss bleiben die fettlöslichen Vitamine besser erhalten, im Öl werden die wasserlöslichen B-Vitamine stabiler gehalten.
Letztlich ist es eine Frage der persönlichen Prioritäten, aber in der Gesamtwürdigung ist auch mit Blick auf die Kalorien der Thunfisch im eigenen Saft vielleicht ein ganz kleines bisschen gesünder.
Wenn Du Deinem Hund kostenlos eine gesunde Leckerei zubereiten möchtest, gib einfach etwas von dem Aufguss unter ein paar Haferflocken. Du kannst ihn das so schlecken lassen oder auch Kekse daraus backen, indem Du die Masse als Plätzchen im Ofen trocknen lässt.
Welcher Fisch ist noch gesund für Hunde?
Wenn Dein Hund Thunfisch mag, wird er sich bestimmt auch über andere Fischsorten freuen. Für alle fettreichen Kaltwasserfische gelten die gleichen Fütterungsempfehlungen wie für den Thunfisch.
Dazu gehören u. a. Lachs, Makrelen, Heringe und Sardinen. Diese Fischsorten kannst Du auch roh füttern, wenn sie vorher gefroren wurden.
Es gibt auch Hundefutter mit Thunfisch
Falls Du Deinem Vierbeiner öfter eine Portion Thunfisch servieren möchtest, hast Du eine große Auswahl fertiger Hundefuttersorten zur Verfügung. Es gibt sowohl Trocken- als auch Dosenfutter für Hunde im Fachhandel.
Wir haben dir hier eine Liste zusammengetragen. Dort listen wir viele Hundefutter mit Thunfisch auf.
Falls Du ein Fertigfutter als Allergiediät einsetzen möchtest, achte besser darauf, dass es wirklich nur Thunfisch als Proteinquelle enthält. Einige Futter enthalten neben Thunfisch auch Fleischerzeugnisse.
Thunfisch für Hunde? Aber ja!
Thunfisch ist ohne Zweifel ein vollständig sinnvolles und gesundes Futter für Hunde. Er ist sehr leicht verdaulich, sodass auch Senioren oder Hunde mit empfindlichen Verdauungsorganen keine Probleme mit Thunfisch haben sollten.
Wurde der Thunfisch nicht in Öl eingelegt, eignet er sich auch hervorragend für die Hunde, deren Halter auf das Gewicht ihrer Vierbeiner achten müssen. Von der Nährstoffzusammensetzung des Thunfischs profitieren Hunde jeden Alters und auch für kranke Tiere gibt es keine Einschränkung.