Darum ist Fisch für Hunde so gesund

Ernährungswissenschaftler werden nicht müde, Menschen zu empfehlen, mehr Fisch und weniger Fleisch zu essen. Wenn daheim Fisch auf den Tisch kommt, fällt meistens auch ein Happen für den vierbeinigen Freund ab, weil der völlig verrückt nach Fisch ist. Doch ist Fisch überhaupt verträglich und Gesund für Hunde?

Dürfen Hunde Fisch essen?

Hunde dürfen nicht nur Fisch essen, sondern sie sollten das sogar regelmäßig tun. Fisch ist sehr nährstoffreich und enthält zudem sehr viele ungesättigte Fettsäuren. Gerade die Omega-3-Fettsäuren aus dem Fisch sind für Hunde sehr wichtig.

Richtig zubereitet gehört Fisch daher unbedingt auf den Speiseplan von Vierbeinern, die ihn mögen.

Wie passt Fisch zu einer artgerechten Ernährung eines Hundes?

Die Frage hat durchaus ihre Berechtigung, denn in der Natur leben Hunde an Land und Fische im Wasser. Daher sind Zweifel daran, ob ein wildlebender Hund jemals einen Fisch jagen und verspeisen würde, durchaus zulässig.

Es gibt allerdings Hunde, die in Seen, Flüssen oder an der Küste nach Fischen jagen.

Noch interessanter ist in diesem Zusammenhang aber, dass Fischer in bestimmten Gegenden immer schon Hunde hatten, die sie gezielt trainierten, damit sie ihnen bei der Arbeit halfen. Da sind zum einen die Schlittenhunde, die von den Innuit immer schon gehalten wurden, um bei der Jagd auf Fische und Robben mitzuarbeiten.

Eng verwandt mit den Schlittenhunden sind einige asiatische Spitze. Auch Akita-Inu wurden zum Fischfang ausgebildet. Am anderen Ende der Welt lebten die Vorfahren der heutigen Neufundländer und Landseer als typische Fischerhunde.

Bedenkt man nun die Lebensumstände dieser Fischer und ihrer Arbeitshunde ist recht schnell offensichtlich, dass die Fischer sicher nach getaner Arbeit nicht noch regelmäßig auf die Jagd gingen, um Fleisch für ihre Hunde zu beschaffen.

Die Hunde wurden überwiegend mit rohem Fisch ernährt und es ist ihnen nicht schlecht bekommen. Bei den neuseeländischen Fischern fiel bestimmt auch gelegentlich ein Hummer für die Hunde ab. Einige Jakobsmuscheln dürften auch dabei gewesen sein.

Kann mein Hund gegen Fisch allergisch sein?

Eine Allergie gegen Nahrungsmittel bezieht sich auf darin enthaltene Proteine. Fisch enthält sehr viele Proteine, daher sind Allergien auch hier grundsätzlich möglich. Allerdings sind Hunde, die allergisch gegen Fisch sind, wirklich rar.

Wenn Dein Hund schon einmal auf Fisch mit Allergiesymptomen reagiert hat, ist eher nicht davon auszugehen, dass es sich um eine echte Allergie handelt. Zuchtfische, die heute in den Handel kommen, sind oft mit Antibiotika, Schwermetallen oder Keimen belastet, die ebenfalls körperliche Reaktionen hervorrufen können.

Doch natürlich musst Du nichts erzwingen und kein unnötiges Risiko eingehen. Verträgt Dein Hund Fisch erfahrungsgemäß nicht, sollte er lieber auch keinen bekommen.

Fisch enthält für Hunde wertvolle Proteine, Fette und andere Nährstoffe

Im Fisch findet sich ähnlich viel Protein wie in Fleisch. Fisch ist aber leichter verdaulich und bekömmlicher als viele Fleischsorten, weswegen sich Fisch besonders gut für die Zubereitung von Schonkost eignet. Es muss ja nicht immer Geflügel sein.

Da das Allergiepotenzial der Fischproteine ausgesprochen gering ist, kannst Du Fisch auch gut als alternative Proteinquelle einsetzen, falls Dein Hund gegen Fleisch allergisch sein sollte. Fisch ist außerdem der am häufigsten empfohlene Proteinlieferant für Ausschlussdiäten.

In allen Fischen finden sich wichtige Vitamine und Mineralstoffe in variierenden Anteilen. Hauptsächlich handelt es sich um Vitamin A, das sehr wichtig für die Sehkraft ist. Die B-Vitamine 2, 3 und 12 benötigt der Organismus für diverse Stoffwechselvorgänge und die Nerven.

Außerdem sorgt das Vitamin D besonders fettreicher Fische für eine gut funktionierende Verstoffwechslung des lebenswichtigen Minerals Kalzium. Vitamin-D-Mangel führt zu ernsthaften Problemen bei der Versorgung von Knochen und Zähnen.

Die früher weit verbreitete Krankheit Rachitis, der mit Lebertran vorgebeugt wurde, ist ein bekanntes Beispiel dafür.

Fisch liefert zudem Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen für die Blutbildung, Magnesium für den Bewegungsapparat und Kalium, das als Elektrolyt für die Reizweiterleitung der Nerven wichtig ist. Wichtig sind auch Selen und Jod.

Die Spurenelemente sind für sehr viele verschiedene Prozesse im Körper notwendig, u. a. sogar für den Hormonhaushalt.

Hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren

Der interessanteste Bestandteil von Fisch für die Ernährung von Hunden ist aber sein hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Sie gehören wie die Omega-6-Fettsäuren zu den essentiellen Fettsäuren, die der Körper eines Hundes benötigt, aber nicht selbst bilden kann.

Omega-6-Fettsäuren sind in sehr vielen Lebensmitteln reichlich enthalten. Ein Mangel besteht hier selten.

Auch wenn sie lebensnotwendig sind, ist ein Übermaß an Omega-6-Fettsäuren schädlich. Es führt zu einem erhöhten Cholesterinspiegel und allen dazu bekannten Folgen wie Arteriosklerose, Gicht etc. Die Omega-3-Fettsäuren, sind so etwas wie ein natürlicher Gegenspieler der vor allem in Fleisch enthaltenen Omega-6-Fettsäuren.

Deswegen ist gerade für Hunde, die überwiegend fleischbasiert ernährt werden, um ihren Proteinbedarf zu decken, eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren unbedingt notwendig.

Damit lässt sich das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren sinnvoll regulieren.

Roher Fisch für den Hund – oder lieber nicht?

Die Frage, ob Fische roh verfüttert werden sollen, wird unter Hundehaltern immer wieder diskutiert. Dafür spricht, dass die biologische Verfügbarkeit der Nährstoffe in rohem Zustand für Hunde am höchsten ist.

Dagegen sprechen verbreitete Bedenken wegen der möglichen Übertragung von Keimen und Parasiten.

Gegen Infektionsgefahr hilft das Erhitzen von Fisch tatsächlich. Wenn Du ihn aber lieber roh füttern möchtest, kannst Du die wichtigsten Erreger auch mittels Kälte töten. Zuvor gefrorener Fisch ist deutlich sicherer.

Die meisten im Handel erhältlichen Fischprodukte wurden ohnehin schon tiefgekühlt, bevor Du sie kaufst. Der am weitesten verbreitete Parasit, der Fischbandwurm, überlebt einen mehrtägigen Aufenthalt im Eisfach nicht.

Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Befall kommen, kann der Tierarzt mit einer Wurmkur helfen.

Sind Gräten gefährlich für den Hund?

Die Gräten sind ein weiteres Argument, Fisch lieber roh zu füttern. In rohem Zustand sind die Gräten elastisch und brechen oder splittern nicht. Wie auch bei Knochen ändert sich die Struktur durch das Erhitzen.

Dadurch werden die Gräten porös und können von Hunden nicht mehr gefahrlos geschluckt und problemlos verdaut werden.

Wenn du deinem Hund Fisch nicht roh geben möchtest, solltest du sorgfältig darauf achten, alle Gräten zu entfernen. Bei rohem Fisch ist es angebracht, sehr große Gräten herauszuziehen, bevor du deinen Hund damit fütterst.

Was bedeutet Thiaminase in Fischen?

Einige Fischarten enthalten das Enzym Thiaminase, das Vitamin B1 (Thiamin) im Körper zersetzen kann. Deswegen wird oft geraten, diese Fische nicht roh zu füttern. Thiaminase ist nicht hitzestabil und bei gegartem Fisch unproblematisch.

Gedanken machen musst Du Dir darüber aber nur, wenn Du ständig rohen Fisch fütterst, der Thiaminase enthält – zum Beispiel Rotbarsch, Makrele, Kabeljau und Seelachs.

Wenn Du Deinem Hund nur gelegentlich rohen Fisch gibst, genügt es völlig, wenn Du Dir darüber im Klaren bist, dass es zwecklos wäre, ausgerechnet zu diesem Fisch eine Beilage wie Hülsenfrüchte, Schweinefleisch oder Nüsse zu servieren, weil sie besonders viel Vitamin B1 liefert.

Einheimische Süßwasserfische für den Hund

Zu den einheimischen Arten, die Du sicher auch in einer Fischzucht in Deiner Nähe frisch bekommst, gehören zum Beispiel Zander, Forellen, Hechte, Aale, Karpfen, Saiblinge, Felchen, Flussbarsche und Stinte.

Stinte sind so klein, dass du sie größeren Hunden auch im Ganzen geben kannst. Die grätenreichen Saiblinge sind für sehr kleine Hunde, die nicht daran gewöhnt sind, ganze Fische zu zerlegen, nicht so gut geeignet.

Fische aus Nord- und Ostsee

Die meisten der größeren Fische aus Nord- und Ostsee kannst du auch als Filets kaufen, falls du deinem Hund lieber keine Fische mit Gräten geben möchtest – bei Kabeljau (bzw. Dorsch in der Ostsee), Scholle, Heering, Seezunge, Rotbarsch, Seelachs und Heilbutt besteht auch für Ungeübte nicht zwangsläufig Grätengefahr.

Die kleineren Sorten bekommst Du oft im Ganzen, aber auch Heringe, Makrelen und Meerbrassen kannst du gut auch selbst filettieren. Die kleinen Sprotten sind eher etwas für Hunde, die ihre Fische am Stück bevorzugen.

Mittelmeerfische und Fische aus dem Atlantik

Auch bei den Mittelmeerfischen ist es kein Problem, die beliebtesten der größeren Arten bereits fertig filettiert ohne Gräten zu kaufen. Dazu gehören Schwertfische, Störe und verschiedene Barsche.

Hervorragende Filets liefern außerdem typische Atlantikfische wie Seehechte, Goldbrassen, Thunfische, Bonitos und Seezungen. Auch aus den etwas kleineren Doraden lassen sich die Filets noch sehr gut herausschneiden.

Die kleineren Arten wie Sardinen und Sardellen lassen sich besser im Ganzen füttern.

Vorsicht vor rohem Aal!

Das Fleisch des Aals gilt bei Fischliebhabern als Delikatesse und ist an sich auch völlig ungefährlich. Doch rohes Aalblut ist für alle Säugetiere giftig. Das betrifft Hunde, Menschen, Katzen und andere Tiere gleichermaßen.

Dieser Umstand ist selbst Anglern oft nicht bekannt, weshalb es tatsächlich immer wieder zu Unfällen beim Aalfang kommt. Der Kontakt mit Aalblut kann schon auf der Haut Entzündungen hervorrufen.

Bei Augenkontakt können bleibende Sehschäden entstehen. Deswegen solltest Du immer verhindern, dass Dein Hund Gelegenheit bekommt, einen Angler zu berauben oder anders an einen frisch gefangenen Aal zu geraten.

Aal solltest Du aus diesem Grund lieber nicht roh füttern. Wenn Du vielleicht Räucheraal magst und Dein vierbeiniger Liebling allerliebst bettelt, kannst Du ihm ein Stückchen geräucherten Aal geben, wenn der Fisch heiß geräuchert wurde.

Fische werden sowohl heiß als auch kalt geräuchert. Bei Aalen ist das Heißräuchern aber das beliebtere Verfahren, sodass die Mehrheit der Räucheraale heiß geräuchert worden sein dürfte.

Besser ist aber, wenn Du Dich selbst bei Deinem Fischhändler genau erkundigst, bevor Du Deinen Vierbeiner Räucheraal naschen lässt.

Pangasius lieber nicht

Der Kulturfisch war eine Zeit lang nach seinem Auftauchen in europäischen Fischküchen sehr beliebt, weil er preiswert war und vielen Menschen geschmacklich zusagte.

Doch zunehmend verdichteten sich die Hinweise, dass die asiatischen Fischzuchten, aus denen er üblicherweise stammt, die Fische unter gesundheitlich bedenklichen Bedingungen halten.

Belastungen mit Antibiotika, Krankheitskeimen und Umweltgiften schaden nicht nur Menschen, sondern auch Hunden. Aus diesem Grund ist Pangasius überwiegend nicht empfehlenswert als Nahrung für deinen Hund.

Fischöl für Hunde

Fischöl ist eine gute Alternative, um deinem Hund vor allem die wichtigen Omega-3-Fettsäuren zukommen zu lassen. Es enthält neben den Vitaminen und Mineralstoffen, die in allen Fischsorten enthalten sind, auch noch das wertvolle Vitamin E, das sich in den fettreichen Fischen findet.

Vitamin E ist als Antioxidans vor allem für den Schutz aller Zellen vor unerwünschten Veränderungen zuständig und hemmt Alterungsprozesse.

Wegen der Kombination aus ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E bekommen viele Hunde Fischöl regelmäßig, denn es sorgt auch für schönes Fell und gesunde Haut.

Wie ist es mit Meeresfrüchten für den Hund?

Hunde, denen Fisch gut schmeckt, freuen sich meistens auch über andere Meeresbewohner. Gegen Krusten- und Schalentiere spricht überhaupt nichts.

Generell gelten für Garneelen, Krabben, Shrimps, Hummer, Langusten und Muscheln die gleichen Regeln wie für Fisch: Sie dürfen auch roh verfüttert werden, sollten vorher tiefgekühlt werden und je nach Herkunft können sie stark mit Umweltgiften belastet sein.

Muscheln fütterst Du besser ohne Schalen, weil Dein Hund sich daran verletzen könnte. Einige Muschelschalen enthalten allerdings sehr wertvolle Nährstoffe. Vielleicht hast Du auch schon einmal Grünlippmuschelextrakt gegen Gelenkprobleme eingesetzt.

Preiswertere Produkte enthalten überwiegend kein Muschelfleisch, sondern gemahlene Schalen der Grünlippmuschel.

Kleinere Garnelen kannst Du im Grunde auch im Ganzen füttern, aber je nach Größe des Hundes kommt er damit eventuell nicht gut zurecht, das weißt Du selbst am besten.

Falls Du Deinem Liebling einen ganzen Hummer spendierst, zerlegst Du ihn besser vor dem Füttern. An Scheren und Zangen von Krebstieren könnte sich Dein Hund schneiden.

Fertigfutter mit Fisch für Hunde

Fisch findet sich sowohl im Dosen- wie auch im Trockenfutter verschiedener Hersteller. Besonders beliebt ist Trockenfisch als Leckerei. Wenn Du Fertigfutter mit Fisch suchst, weil Dein Hund Fleischallergiker ist, achte gut auf die Zutatenliste.

Auch Futter mit der Aufschrift „mit Fisch“ auf dem Etikett kann Fleisch enthalten.

Trockenfutter wie das Exclusion Hundefutter mit Fisch & Kartoffel von Zooplus enthält tatsächlich keine weiteren tierischen Proteine und eignet sich daher bestens für eine Auslassdiät.

Folgende Hundefutter enthalten Fisch:

Fisch ist rundum gesund für den Hund

Wenn Fisch Deinem Hund gut schmeckt und Du alle Vorsichtsmaßnahmen ergreifst, um Schadstoffbelastung und Infektionsgefahr gering zu halten, kann Fisch ein wertvoller Bestandteil der Ernährung Deines Vierbeiners sein.

Die Nährstoffzusammensetzung von Fischen passt sehr gut zu den Bedürfnissen von Hunden und Fisch ist so leicht verdaulich, dass er selbst Hunden, die Schonkost bekommen müssen, ausgesprochen gut tut und ein bisschen Abwechslung in den Napf bringt.

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