Vorteile & Nachteile von BARF

In den letzten Jahren hat sich Barf zu einem absoluten Trend entwickelt. Jeder Hundehalter, der etwas auf sich hält, möchte seinen Vierbeiner nun nach dieser Methode ernähren.

Liest man in diversen Hundeforen oder in Gruppen auf den sozialen Netzwerken, so werden dort scheinbar alle Hunde gebarft und man wird mit verächtlichen Worten gestreift, wenn zugegeben wird, dem Hund nur Trockenfutter oder Nassfutter zu geben.

Doch warum ist das so und ist Barf wirklich das Nonplusultra? In diesem Artikel sollen die Vorteile, aber auch die Nachteile von Barf genauer unter die Lupe genommen werden.

Warum ist Barf im Augenblick so beliebt?

Unser ganzes Leben und auch die Gesellschaft ist von Trends geprägt. So wie es je nach Jahrzehnt spezielle Modehunde gibt, so setzen sich auch bei der Fütterung der Tiere immer wieder Methoden durch, die als absolut beste Variante gepriesen werden.

Waren es vor Jahren noch jene Trockenfutter-Kibbles, die man trocken und mit Wasser vermengt als Nassfutter füttern konnte, so ist es heute eben Barf. Doch Barf hat durchaus seine Berechtigung.

Voraussetzung ist jedoch immer, dass sich Hundehalter gut mit diesem Thema auseinandersetzen. Ein Stück Hühnerbrust und eine Möhre pro Tag sind noch lange kein Barf.

Wird nicht konsequent nach dieser Methode gefüttert, so ist es besser, wieder zu Trockenfutter oder Dosen zu greifen, damit der Vierbeiner auch wirklich die Inhaltsstoffe erhält, die er benötigt. Die wichtigsten Punkte, die du beachten musst, haben wir dir am Ende des Artikels zusammengefasst.

Welche Vorteile hat Barf?

Der große Vorteil ist, dass du immer genau weißt, was im Futternapf landet. Egal welches Trockenfutter oder Nassfutter du zuvor gefüttert hast, die genauen Inhaltsstoffe wirst du bei Fertigfutter niemals kennen.

Du musst dir das so vorstellen, als würdest du dich selbst nur von Dosenravioli, Fertigpizza und anderen Fertiggerichten ernähren. Es ist doch einleuchtend, dass frisch gekocht nicht nur schmackhafter, sondern vor allem auch gesünder ist.

Das bedeutet jedoch nicht, dass alle Hunde, die nur Trockenfutter oder Dosenfutter erhalten, automatisch schlecht ernährt sind oder krank werden. Es gibt sehr gutes Fertigfutter mit qualitativ hochwertigen Inhaltsstoffen.

Du musst hier lediglich darauf achten und eben für etwas bessere Qualität tiefer in die Tasche greifen. Wie bei allem ist es auch beim Hundefutter meist so, du erhältst was du bezahlst.

Der Nachteil beim Barfen

Du musst dir etwas mehr Zeit nehmen. Es ist natürlich einfacher eine Dose zu öffnen oder Kibbels in den Napf zu schütten, als eine Barfmahlzeit zusammenzustellen. Sobald du aber genau weißt, was dein Hund gerne mag und auch verträgt, kannst du auch beim Barfen wunderbar alles vorbereiten.

Meist wird hier für einen Monat vorportioniert und die einzelnen Mahlzeiten werden eingefroren und täglich aufgetaut.

Hier ist ein Nachteil, dass du dementsprechend viele Tupper-Dosen oder ähnliches benötigst. Der Vorteil aber wiederum ist, dass sich diese immer wieder verwenden lassen. Du produzierst weniger Müll. Denk alleine an die Mengen an Dosen, die bei der Nassfütterung im Laufe eines Jahres anfallen würden.

Vorteile und Nachteile von Barf – glänzendes Fell versus Parasiten

Barfen ist natürlich und auch sehr artgerecht. Wenn du auf alle Inhaltsstoffe achtest, so macht sich dies durch ein gesundes und glänzendes Fell bemerkbar. Die Zähne der gebraften Hunde sind in der Regel auch schöner, da Fleischbrocken und Knochen natürliche Zahnbürsten sind.

Sind die Mahlzeiten ausgewogen, so bleibt der Hund kräftig und gesund. Es wird weniger Kot abgesetzt und meist riecht dieser auch weniger stark.

Die Verdauungssäfte unserer Hunde sind sehr stark und aggressiv. Denkt man daran, dass Wildhunde oder Wölfe ihre Beute oft wochenlang vergraben und später fressen, so sollte man sich wegen Parasiten keine Gedanken machen.

Doch unsere Haushunde sind eben keine Wölfe. Gerade bei Fisch, Meeresfrüchten, Wild und anderem Fleisch sind oft Parasiten zu finden. Diese können nur abgetötet werden, wenn das Fleisch durchgebraten wird.

Schweinefleisch zum Beispiel kann den Aujeszky Virus übertragen und Salmonellen in Fisch und Fleisch kann zu schweren Durchfällen führen. Beides kann in tragischen Fällen sogar zum Tod des geliebten Haustiers führen.

Eine weitere Gefahr birgt sich bei der Knochenfütterung. Knochen sollen in der Regel nur roh gefüttert werden. Knochen können jedoch immer wieder splittern oder auch zu hart sein. Auch kann es dazu kommen, dass der Hund ein zu großes Stück abknabbert und verschluckt.

Dadurch kann es zu Verletzungen im Darm, zu Verstopfungen und sogar zu Darmverschluss kommen. Hunde können sich an zu harten Knochen die Zähne abbeißen oder sich an Markknochen schwer verletzen.

Daher greifen viele Barfer lieber zu Knochenmehl oder Eierschalenmehl um den täglichen Bedarf der Hunde abzudecken.

Die eigene Methode finden

Es ist somit absolut okay, wenn du deinem Hund bestimmte Fisch- und Fleischsorten nicht roh, sondern gebraten oder gekocht fütterst.

Hardcore Barfer werden jetzt aufschreien, doch es ist dennoch besser, als eine Krankheit oder Würmer und Parasiten zu riskieren – und dennoch sind selbst zubereitete Mahlzeiten meist qualitativ hochwertiger, als billiges Futter aus der Dose.

Informiere dich stets ausführlich und lasse dir am besten einen Barf Plan erstellen, der speziell auf deinen Vierbeiner zugeschnitten ist. Du solltest beim Barfen sowohl das Alter, als auch das Gewicht und den Energielevel deines Vierbeiners beachten.

Lass dich nicht verunsichern. Du kennst deinen Hund am besten und bemerkst auch ganz genau, was ihm gut tut, und was nicht.

Was muss beim Barfen beachtet werden?

Barf leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet Bones and raw food, also Knochen und rohes Futter. In unseren Regionen hat man dies in letzter Zeit auf die Bezeichnung „biologisch artgerechtes rohes Futter“ umgeändert.

Dieser Begriff ist auch eigentlich viel passender und beschreibt die heutige gesunde Barf Fütterung bedeutend besser. Nach neuesten Erkenntnissen soll eben manches Futter nicht unbedingt roh gegeben werden. Auch vertragen viele Hunde reines Rohfutter nicht und andere reagieren schlecht auf Knochen.

Am wichtigsten ist nun also, dass der Vierbeiner sein Futter nicht nur gerne frisst, sondern auch gut verträgt. Ob der Hund das Futter verträgt, das macht sich schnell am Stuhl bemerkbar. Es sollte maximal zweimal pro Tag Kot abgesetzt werden.

Dieser muss schön fest sein und darf weder eine zu flüssige, als auch zu harte Konsistenz aufweisen. Die Farbe des Kots sagt ebenfalls viel über die Qualität des Futters aus. Weiße Köttel werden Knochenstuhl genannt und sind ein Indikator dafür, dass der Anteil der Knochen in den Mahlzeiten zu hoch war.

Auch wenn sich der Hund nach dem Fressen regelmäßig übergibt ist das ein Zeichen, dass irgendetwas mit dem Futter für ihn nicht passt. Allergien und Unverträglichkeiten lassen sich jedoch sehr schnell mit einer sogenannten Ausschlußdiät feststellen und du musst nicht sofort das gesamte Konzept in Frage stellen.

Barf – sind unsere Hunde Wölfe?

Natürlich stammen unsere Hunde von den Wölfen ab und auf jeden Fall zählen Bello und Co zu den Carnivoren. Unsere Vierbeiner sind Fleischfresser. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Chihuahua Emmi immer noch in der Lage wäre, sein Hühnchen für das nächste Abendessen selbst zu erlegen.

Jeder Hundehalter der sich gerne brüstet, einen kleinen Wolf zu Hause zu haben, der sollte bedenken, dass viele dieser Gene in langen Zuchtverfahren aus dem Hund gezüchtet wurden. Natürlich bleiben Instinkte zu gewissem Grad erhalten.

Es wäre jedoch kaum einer unserer Haushunde, egal ob Terrier oder Schäferhund in der Lage, alleine in der freien Wildbahn zu überleben.

Rohes Fleisch wird von Hunden meist toll vertragen und auch gut verwertet. Jedoch sieht es bei den Obst und Gemüserationen etwas anders aus. Der Wolf zum Beispiel nimmt den Großteil seiner Vitamine und Mineralstoffe aus Obst und Gemüse anders auf.

Der Wolf frisst seine Beutetiere, die sich zuvor von Obst und Gemüse ernährt hatten. Ja, er frisst die noch gefüllten Därme und nimmt diese so bereits vorverdaut auf. Da wir unseren Hunden kaum ganze Beutetiere zum Fressen anbieten, muss beim Barfen diese Futtersituation nachgestellt werden.

Damit unsere Tiere also von den Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen in der Nahrung profitieren können, muss das Gemüse dementsprechend verarbeitet werden. Gemüse wird entweder roh fein püriert oder gekocht oder gedünstet und stückig gefüttert. Nur so können die Vierbeiner die Zellulose des Gemüses verarbeiten.

Fazit

Barf ist sicher eine sehr gesunde Ernährungsform für deinen Vierbeiner, vorausgesetzt, du achtest auf die richtige Zusammensetzung. Du musst natürlich einige Zeit für die Zubereitung einrechnen und auch in deiner Tiefkühltruhe musst du in Zukunft viel Platz für die Mahlzeiten des Vierbeiners frei machen.

Durch das Barfen sparst du einiges an Müll ein, ein positiver Nebenaspekt. Zudem kann Barfen um einiges günstiger sein, als der Kauf von hochwertigem Fertigfutter.

Auch wenn Barfen am Anfang durch die Anschaffung der vielen Öle und Zusätze ein Loch ins Budget reißen kann, kommt es auf Dauer jedoch eher günstig. Mit einer Packung Algenpulver, Kelp und Co kommst du wirklich lange aus.

Wichtig ist, dass du dich mit dieser Ernährung auseinandersetzt und Gefahrenquellen wie Salmonellen, gesplitterte Knochen und Würmer eliminierst.

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