So gesund sind Äpfel für Hunde

Dürfen Hunde einen Apfel essen? Hunde können Äpfel gut vertragen und sind daher erlaubt. Sie sind zwar sehr ballaststoffreich, weswegen ein Übermaß abführend wirkt, aber grundsätzlich spricht nichts dagegen, Äpfel zu füttern.

Die Kerne enthalten geringe Mengen einer Blausäure-Vorstufe. Wer ganz sicher gehen will, entfernt das Kerngehäuse, bevor er einem sehr kleinen Hund einen Apfel gibt.

Äpfel eignen sich in kleine Stücke geschnitten gut als Belohnung während des Trainings von Hunden. Neben Pektin, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen enthält das Kerngehäuse der Äpfel große Mengen an Jod. Allerdings sollten vor allem bei kleinen Hunden die Kerne sorgfältig entfernt werden, da das in den Kernen enthaltene Amygdalin während der Verdauung in giftige Blausäure umgewandelt wird. Hunde, die zu allergischen Reaktionen neigen, dürfen Äpfel nur in gedünsteter Form erhalten, um das Eiweiß mald1 im Fruchtfleisch zu zerstören und Allergien zu vermeiden. Äpfel, die auf Streuobstwiesen am Boden liegen, sind für Hunde tabu, da sie durch die einsetzende Gärung bereits Alkohol enthalten.

Dr. med. vet. Andrea Triebl

Andrea Triebl studierte Veterinärmedizin an der Universität Wien und führte bis zu Ihrer Pensionierung eine Kleintierpraxis in Wien.

Kann mein Hund allergisch gegen Äpfel sein?

Allergische Reaktionen sind weder häufig noch selten. Ein gewisses Risiko besteht also durchaus. Besonders Hunde, die gegen Birkenpollen allergisch sind, können auch auf einen Apfel kreuzallergisch reagieren.

Die allergische Reaktion führt meistens zu Beschwerden im Rachenraum. Wenn Dein Hund vermehrt schmatzt oder schluckt, nachdem Du ihm ein Stück Apfel gegeben hast, wäre das ein Hinweis auf eine Allergie.

In diesem Fall verzichtet Ihr künftig besser auf rohen Apfel.

Das Enzym, das die Allergie auslöst, ist allerdings nicht hitzebeständig. Daher wird das Problem nur bei rohem Apfel auftreten.

Ein bisschen Apfel in gegarter Form ist dagegen unbedenklich. Du brauchst dich also nicht zu sorgen, falls Dein Liebling einmal ein Stück Apfelkuchen klaut.

Was macht Äpfel so gesund für Hunde?

Äpfeln werden gelegentlich wahre Wunderkräfte unterstellt und bestimmt hast auch Du schon einmal das englische Sprichwort gehört, nach dem ein Apfel am Tag einem den Doktor erspart.

Tatsächlich enthalten Äpfel keine Vitamine oder andere Nährstoffe in besonders bemerkenswerter Konzentration. Das Gesündeste am Apfel ist das enthaltene Pektin.

Pektin findet auch als Geliermittel Verwendung und zwar deshalb, weil es die Fähigkeit besitzt, sehr viel Flüssigkeit zu binden. Dabei quillt es auf und vergrößert sein Volumen ganz erheblich.

Dies geschieht beim Verdauungsvorgang im Darm deines Hundes. Das befördert einerseits die Verdauung und andererseits hat das Pektin dadurch auch eine darmreinigende Wirkung.

Der Nachteil ist, dass eine große Menge Apfel tatsächlich abführend wirkt. Deshalb ist es besser, wenn Du darauf achtest, Deinen Vierbeiner nicht mit Äpfeln unbeaufsichtigt zu lassen.

Das gilt auch für Fallobst im Garten oder auf Eurer Spielwiese.

Der Nährstoffgehalt des Apfels

Ein Apfel enthält die Vitamine A, C und E sowie einige Vitamine der B-Gruppe. Der Gehalt an Vitamin C ist für gesunde Hunde unbedeutend, da sie es selbst herstellen.

Vitamin A ist hilfreich für die Sehkraft und die B-Vitamine sind nützlich für verschiedene Nervenzellen und -funktionen. Vitamin E schützt alle Zellen im Körper vor Schäden, die der ganz normale Alterungsprozess verursacht.

Interessanter ist der Gehalt an Mineralstoffen, den ein Apfel aufweist: Kalium ist ein wichtiges Elektrolyt, das zur Regulierung des Wasserhaushaltes nötig ist. Kalzium braucht Dein Hund, um seine Knochen und seine Zähne stark und gesund zu erhalten.

Magnesium tut seinen Muskeln und den Nerven des Bewegungsapparates gut. Deshalb ist Apfel der ideale Snack für Sportler – ganz besonders in Kombination mit dem enthaltenen Fruchtzucker.

Die Spurenelemente des Apfels sind zwar gesund, aber für Fleischfresser weniger wichtig, denn es handelt sich im Wesentlichen um Eisen, Zink und Kupfer.

Roher Apfel am besten gerieben verfüttern

Du kannst Deinem Hund Apfel ruhig in roher Form geben. Nur unreife Früchte sind weniger geeignet, sie können Durchfall und Blähungen verursachen.

Reife Äpfel sind sehr süß und schmecken den meisten Hunden deshalb sehr gut. Am bekömmlichsten ist roher Apfel für den Hund in geriebener oder pürierter Form.

Apfelkompott, Apfelmus und Apfelkuchen für Hunde

In zubereiteter Form sind Äpfel nicht schädlich für Hunde. Besonders gesund sind sie aber auch nicht, denn reife Äpfel enthalten von Natur aus bereits sehr viel Fruchtzucker.

Zusätzlich gesüßte Zubereitungen sind daher unnötig kalorienreich. Wenn Du die Äpfel aber beispielsweise selbst ohne Zucker eingekocht hast, spricht überhaupt nichts dagegen, Deinem Hund etwas davon zu geben.

Wenn dein Hund Äpfel liebt, mag er auch Birnen

Wenn Dein Hund gern Apfel isst, mag er sicher auch Birnen. Für das Füttern von Birnen gilt im Prinzip das Gleiche wie für Äpfel: Die Kerne enthalten eine geringe Menge einer Substanz (Amygdalin) die im Körper zu giftiger Blausäure umgewandelt wird und deshalb schädlich sein kann.

Entfernst Du das Kerngehäuse, bist Du auf der sicheren Seite.

Hundefutter mit Apfel?

Der Apfel ist inzwischen fester Bestandteil in den Rezepturen vieler Hersteller von Hundefutter. Du findest ihn zum Beispiel bei Animonda im Dosenfutter Gran Carno mit Rind, Hirsch und Apfel. Hier eine Liste von Trockenfutter, welches auch gleich von uns getestet wurde:

Doch auch als Snack für zwischendurch haben die Produzenten den Apfel entdeckt. Hier bieten sich Leckerchen wie die Fruitees von Bosch mit Apfel an.

Äpfel ohne Kerne sind gesund für den Hund – bis auf den Zucker

Prinzipiell spricht also überhaupt nichts dagegen, Deinem Hund Äpfel zu geben, wenn er sie gern mag. Ein bisschen Augenmaß solltest Du allerdings bei der Portionsgröße walten lassen, denn weder viel Zucker noch die verdauungsfördernde Wirkung sind im Übermaß erwünscht oder gar sinnvoll.

Wenn Du außerdem darauf achtest, einem kleinen Hund keine Apfelkerne zu geben, kannst Du mit Äpfeln bei der Fütterung Deines Lieblings nichts falsch machen.

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