So gesund sind reife Aprikosen für Hunde

Aprikosen – oder auch Marillen – schmecken vielen Menschen gut, weil sie sehr süß sind, ohne nennenswerte Säure mitzubringen. Auch Hunde, die Süßes gern mögen, haben deswegen gegen Aprikosen oft nichts einzuwenden. Aber ist es überhaupt gesund für Hunde, wenn man ihnen nett gemeint ein paar Aprikosen gibt?

Dürfen Hunde Aprikosen essen?

Hunde dürfen Aprikosen fressen, denn reife Aprikosen sind recht gesund für Hunde. Beschränkt man sich auf eine kleine Menge, gibt es keinen Grund, sie nicht zu füttern. Ein bisschen Vorsicht ist wegen der Kerne angebracht, aber abgesehen davon sind Aprikosen perfekt zum Naschen – besonders unterwegs oder als „Elektrolyt-Snack“ beim Sport.

Vorsicht – die Kerne enthalten Blausäure

Aprikosenkerne enthalten Amygdalin. Der auch als Vitamin B 17 bezeichnete Stoff ist in der jüngeren Vergangenheit zu trauriger Berühmtheit gekommen, weil Krebspatienten, die eine naturheilkundliche Behandlung mit Aprikosenkernen erhalten hatten, anschließend verstarben.

Die Wirksamkeit der Substanz gegen Krebs konnte bisher nicht sicher nachgewiesen werden. Sicher ist aber, dass Amygdalin im Körper zu giftiger Blausäure verdaut wird. Deshalb sollten Hunde die Aprikosenkerne möglichst nicht verschlucken.

Konkrete Angaben dazu, wie viele Aprikosenkerne eine giftige oder gar tödliche Wirkung auf Hunde haben können, gibt es nicht. Am sichersten ist daher, Aprikosen nur entkernt zu füttern und Selbstbedienung zu verhindern.

Zeigt ein Hund nach dem Konsum von Aprikosen mit Kern Krankheitsanzeichen, solltest Du besser sofort einen Tierarzt aufsuchen und darauf hinweisen, dass der Hund Aprikosenkerne verschluckt haben könnte.

Kommen bei Hunden Allergien gegen Aprikosen vor?

Hunde können allergisch gegen Aprikosen sein. Es ist einerseits möglich, dass es sich um eine primäre Allergie gegen Aprikosen handelt. Andererseits kann es auch zu Kreuzallergien kommen. Das ist vor allem bei Birkenpollenallergikern nicht ganz unwahrscheinlich.

In diesem Fall wird dein Hund auch anderes Stein- und Kernobst vielleicht nicht vertragen können – angefangen bei Pflaumen und Pfirsichen. Achte besser gut darauf, ob er anfängt zu husten, sich zu kratzen oder eventuell auch Kreislaufprobleme zeigt, nachdem Du ihm Aprikosen gegeben hast.

Vitamine in der Aprikose

Es steckt einiges an Vitaminen in der Aprikose: Vitamin A, das der Organismus für die Augen und die Haut verwendet. Dazu kommen alle Vitamine der B-Gruppe bis auf Vitamin B 12.

Damit ist ein Hund in jeder Hinsicht gut versorgt, denn die B-Vitamine benötigt er für sein Nervensystem. Das betrifft zahlreiche Stoffwechselvorgänge im gesamten Körper, die insgesamt für Vitalität und Leistungsfähigkeit unverzichtbar sind.

Dazu kommt ein hoher Gehalt an Vitamin E, das oft als das Zellschutzvitamin beschrieben wird. Es blockiert sogenannte „freie Radikale“, die für schädliche Veränderungen der verschiedensten Zellen verantwortlich gemacht werden.

Außerdem hilft Vitamin E gegen Entzündungsprozesse und kann das Gedächtnis deines Hundes schützen.

Vitamin E wird immer wieder in Zusammenhang mit Krebstherapien genannt. Ein klinischer Nachweis, dass es Krebszellen beim Hund oder beim Mensch bekämpfen kann, fehlt jedoch.

Gerade neuere Forschung zeigt aber ein erhöhtes Risiko für einige Krebsarten bei Patienten mit Vitamin-E-Überversorgung. In diese Bereiche kann ein Hund, der gelegentlich eine Aprikose vernascht, aber nicht vordringen.

Aprikosen liefern auch noch Vitamin K, das für die Blutgerinnung gebraucht wird. Es ist deshalb unverzichtbar, weil Wunden oder auch innere Verletzungen ohne Vitamin K nicht heilen könnten.

Hoher Mineralstoffgehalt

Die Liste der Mineralstoffe, die in Aprikosen enthalten sind, wird von Kalium angeführt. Das Elektrolyt ist ein wichtiger Botenstoff für die Reizweiterleitung von Nervenzellen. Deswegen brauchen sportliche Hunde auch ein wenig mehr davon, denn es ist auch an der Reizweiterleitung der Nerven der Muskulatur beteiligt.

Daneben ist Kalium vor allem für die Regulierung des Wasserhaushaltes deines Hundes wichtig. Zu viel Kalium wirkt übermäßig entwässernd, ein drastischer Überschuss kann zu Störungen der Muskulatur und auch des Herzmuskels führen und damit lebensbedrohlich sein.

Das wäre zu befürchten, wenn Du Deinem Vierbeiner regelmäßig große Mengen getrockneter Aprikosen geben würdest.

Kalzium aus der Aprikose kann der Hund eigentlich gut für Zähne und Knochen verwerten. Ungünstig ist aber das Kalzium-Phosphor-Verhältnis von Aprikosen, weswegen Hunde nicht regelmäßig damit gefüttert werden sollten.

Magnesium, das die Muskeln vor Krämpfen schützt, ist ebenfalls in Aprikosen enthalten. Dazu kommen die Spurenelemente Zink, Kupfer und Mangan – sie dienen hauptsächlich der Funktion des Immunsystems.

Der in Aprikosen enthaltene Zucker entwickelt sich während der Reifung aus Stärkeverbindungen. Die Stärke ist für Hunde schwer verdaulich, deswegen ist es besser, Hunden nur reife Aprikosen zu geben.

So richtig gesund werden Aprikosen zusätzlich durch den Umstand, dass sie viele Ballaststoffe enthalten, die anregend auf die Verdauung wirken.

Alle Nährstoffe in konzentrierter Form: getrocknete Aprikosen

Getrocknete Aprikosen sind praktisch so etwas wie ein Superkonzentrat der Aprikosen. Kern und Flüssigkeit fehlen, aber alles andere ist noch erhalten. Deswegen sind sie wahre Kalium- und Zuckerbomben, betrachtet man das Trockengewicht.

Wenn dein Hund gelegentlich eine getrocknete Aprikose nascht, ist das kein Problem, aber absichtlich geben sollte man sie eigentlich nur, wenn man den Hund gezielt entwässern will oder auch, um die Verdauung bei Verstopfung anzuregen.

Aprikosenmarmelade oder -kompott für Hunde

Marmelade oder andere Zubereitungen enthalten meist viel zusätzlichen Zucker, der natürlich nicht gesund für Hunde ist. Sind die Kalorien kein Problem, weil das Gewicht des Hundes normal ist, kann auch Klecks Aprikosenmarmelade nicht schaden.

Der Vorteil verarbeiteter Früchte liegt hauptsächlich darin, dass die schädlichen Kerne schon entfernt wurden.

Da reife Aprikosen eine ausgesprochen kurze Lebenswerwartung haben, ist es oft nicht die schlechteste Lösung, sie einfach schnell einzukochen, bevor sie verderben. In dem Fall hat man natürlich die Zugabe von Zucker selbst in der Hand.

Wie steht es mit ähnlichen Obstsorten?

Für die Verwandten der Aprikose aus der Familie der Rosengewächse gilt allgemein: Vorsicht vor den Kernen. Sie enthalten fast alle Blausäure oder Substanzen, die während des Verddauungsprozesses in Blausäure umgewandelt werden.

Das gilt insbesondere für Kirschen, aber auch für Nektarinen, Pfirsiche und Äpfel. Apfelkerne bergen aufgrund ihrer geringen Größe weniger toxische Gefahren. Wenn Dein Hund Aprikosen gern mag, werden ihm Pfirsiche und Nektarinen ohne Kerne sicher auch gut schmecken.

Gibt es Hundefutter mit Aprikosen?

Aprikosen sind tatsächlich auch schon in fertigem Hundefutter zu finden. Das Dosenfutter Herrmanns Frühlingsmenü – Sorte der Saison – enthält neben Gänsefleisch Aprikosen, Ananas, Banane und Kartoffeln. Der Hersteller verwendet Zutaten in Bio-Qualität.

Es steckt erstaunlich viel in den kleinen Früchten

Die Liste der enthaltenen Nährstoffe ist wirklich bemerkenswert und damit ergibt sich eindeutig, Aprikosen sind prinzipiell sehr gesund für Hunde. Wenn sie gut gereift sind, verursachen die Stärken auch keine Blähungen.

Passt Du jetzt noch ein bisschen auf, damit Dein Vierbeiner keine Kerne erwischt oder zu viele Aprikosen bekommt, kannst Du ihm mit den leckeren Früchten bestimmt eine Freude, aber sicher nichts falsch machen.

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