Wenn du deinen Hund barfst, wirst du garantiert vorportionieren und die Mahlzeiten für deinen Vierbeiner einzeln einfrieren. Dies ist eine praktische und sehr zeitsparende Methode. Dadurch musst du eventuell nur einmal pro Monat mit den benötigten Zutaten hantieren und hast die restlichen Tage jeden Tag eine frische und gesunde, vor allem auch eine artgerechte Barf-Mahlzeit für deinen Hund zur Hand.
Natürlich musst du die Barf-Mahlzeiten auch ordentlich auftauen, bevor du sie an deinen Hund verfütterst. Welche Methoden es dafür gibt, welche die besten Methoden sind und welche Vor- und Nachteile es gibt, wollen wir in diesem Artikel beleuchten.
Welche Unterschiedlichen Auftau-Methoden gibt es
Barf besteht zum größten Teil aus rohem Fleisch. Dementsprechend wichtig ist es, die Hygiene-Vorschriften für rohes Fleisch zu befolgen. Du musst wissen, dass sich auf rohem Fleisch, je wärmer es gelagert wird, um so mehr Mikroorganismen und Bakterien tummeln können.
Diese sorgen nicht nur dafür, dass das Fleisch schnell schlecht wird, sie können auch Auslöser für so manche Krankheiten sein.
Generell sagt man ja, dass der Hund auch verdorbenes Fleisch fressen könnte, da seine Magensäure so enorm stark sei. Oft höre ich den Vergleich mit dem Wolf, dass dieser seine Beute vergräbt, nach Monaten wieder ausgräbt und dann erst frisst.
Nur, unsere Chihuahuas, Pinscher und Bullys sind keine Wölfe. Bevor sich dein Hund also den Magen verdirbt und du mit ihm leidend zum Tierarzt musst, solltest du einige Dinge beim Auftauen der Barf-Mahlzeiten beachten.
BARF im Kühlschrank auftauen [Empfohlen!]
Die gefrorenen Barf-Mahlzeiten können im Kühlschrank aufgetaut werden. Dazu nimmst du die benötigte Portion aus dem Tiefkühlfach und gibst diese in einen größeren Behälter und stellst diesen in ein Kühlschrankfach.
Du musst hier mit einer Auftauzeit von etwa 6-8 Stunden rechnen. Am besten ist es, du nimmst das für den nächsten Tag benötigte Fleisch immer am Vorabend aus dem Tiefkühler und lässt es über Nacht auftauen.
BARF in kaltem Wasser auftauen
Du kannst die Barf-Mahlzeit auch in kaltem Wasser aufwärmen. Dazu nimmst du das Barf-Menü aus dem Tiefkühler und gibst das gefrorene gut in einen Tiefkühlbeutel, den du nicht verschließt. Dies ist wichtig, da sich in einem verschlossenen Beutel leicht Giftstoffe bilden könnten.
Lege nun den geöffneten Beutel in kaltes Wasser und achte darauf, dass sich das gesamte Gefriergut unter Wasser befindet. Nach etwa einer Stunde kannst du das Barf-Menü kontrollieren, gegebenenfalls mit den Händen kurz durchkneten und wenn nötig noch einmal ins kalte Wasser legen.
BARF in warmem Wasser auftauen
Zur Not, also wenn du vergessen hast, das Fleisch rechtzeitig aufzutauen, kannst du es auch im warmen Wasser auftauen. Das geht bedeutend schneller.
Du solltest dies aber nie ohne Aufsicht machen und der Prozess sollte nicht länger als maximal zwei Stunden dauern. Auch hier muss der Gefrierbeutel beim Auftauvorgang geöffnet sein.
BARF bei Zimmertemperatur auftauen
Du kannst das Fleisch auch bei Zimmertemperatur auftauen. Doch auch hier gilt, dass der Vorgang maximal zwei Stunden dauern darf, da sich ansonst zu viele Bakterien und Mikroorganismen auf dem Fleisch bilden könnten.
Die jeweiligen Vorteile und Nachteile der Auftau-Methoden
Der Vorteil des Auftauens bei Zimmertemperatur und im warmen Wasser ist, dass es sehr schnell geht. Der Nachteil ist, dass du dabeibleiben solltest, denn das Fleisch sollte nicht länger als zwei Stunden in der Wärme auftauen.
Der Vorteil beim Auftauen in kaltem Wasser oder im Kühlschrank ist, dass es sicher ist. Der Nachteil aber resultiert daraus, dass es sehr lange dauert. Wenn du abends vergessen hast das Fleisch aus dem Tiefkühler zu nehmen, kann es eng werden.
Welches ist die beste Methode?
Die besten Methoden sind natürlich die Methoden im Kühlschrank und unter kaltem Wasser. Für den Fall der Fälle schadet es nie, etwas Trockenbarf oder Barf aus der Dose zur Überbrückung im Haus zu haben.
Darf man BARF auftauen und wieder einfrieren?
Ja, du kannst aufgetautes Fleisch wieder einfrieren. Das beschränkt sich jedoch lediglich auf Fleisch, welches du im Kühlschrank aufgetaut hast. Wurde das Fleisch mittels einer anderen Methode aufgetaut, so ist es nicht mehr ratsam, das Fleisch wieder einzufrieren.
Auch hier liegt der Grund dafür an den Mikroorganismen und den Bakterien.
Dennoch solltest du dies wenn immer möglich vermeiden, da es dennoch die Gefahr von Bakterien und anderem erhöht.
Kann man Barf in der Mikrowelle auftauen?
Ja, Barf kann man auch in der Mikrowelle auftauen – viele tauen ihre Barf-Mahlzeiten so auf. Dies sollte jedoch eine absolute Notlösung sein. Die Mikrowelle zerstört die wichtigen und wertvollen Inhaltsstoffe der Mahlzeit.
Zudem arbeiten nur die wenigsten Mikrowellen so gleichmäßig, dass ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden kann. Meist erhältst du ein Ergebnis, bei dem das Barf-Menü an einigen stellen sowohl tiefgefroren, als auch gekocht ist. In der Mikrowelle aufgetautes Fleisch darf auch auf keinen Fall wieder eingefroren werden.
Wie lange ist BARF im Kühlschrank oder im Tiefkühler haltbar?
In der Tiefkühltruhe ist die gefrorene Barf-Mahlzeit bis zu einem Jahr haltbar.
Im Kühlschrank gelagertes Fleisch kannst du bis zu drei Tage verwenden. Dabei solltest du jedoch auch konsequent auf die Hygienevorschriften achten und das Fleisch nicht zwischendurch bei Zimmertemperatur lagern.
Du solltest vom aufgetauten Barf-Menü nur die Portion entnehmen, die du gerade benötigst und den Rest durchgehend im Kühlschrank liegen lassen. Wenn du dich an diese kleinen Richtlinien hältst, kannst du eigentlich nichts falsch machen und musst auch keine Angst haben, dass sich dein kleiner Schatz den Magen an seinen Barf-Mahlzeiten verdirbt.