Gefährliche Bitterstoffe in Zucchini für Hunde

Zucchini haben keinen kräftigen Eigengeschmack und deswegen gibt es kaum einen Hund, der sie ablehnt. Wenn sie als Beilage zu einer Fleischmahlzeit serviert wird, werden die meisten Hunde sie vermutlich nicht einmal bemerken. Doch auch wenn sie in der Regel widerspruchslos verspeist wird, muss das nicht bedeuten, dass Zucchini auch gesund für Hunde sind – die Frage ist also:

Dürfen Hunde Zucchini essen?

Ja, Hunde dürfen Zucchini essen, aber nur, wenn du sie vorher gekostet hast. Zucchini sind an sich recht gesund für deinen Hund, können aber gefährliche Bitterstoffe (Cucurbitacin) enthalten, die ihn ernsthaft krank machen.

Ausschließen kannst du das nur, indem du gar keine Zucchini fütterst, oder nur solche, die du zuvor selbst probiert hast.

Bitterstoffe in Kürbisgewächsen

Zucchini gehören zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) wie Gurken und Melonen auch. Alle Angehörigen der Kürbisfamilie können Bitterstoffe entwickeln, die giftig sind – Cucurbitacine.

Gerade Zucchini können unter bestimmten Umständen besonders hohe Konzentrationen entwickeln. Eigentlich sollte der bittere Geschmack Warnung genug sein, um betroffenes Gemüse nicht zu verzehren.

Hunde erkennen Bitterstoffe schlecht

Das funktioniert bei Hunden aber nur mit Einschränkungen. Einerseits ist ihre Fähigkeit, die Bitterstoffe zu schmecken, weniger ausgeprägt als bei Menschen. Andererseits schlingen Hunde ihre Nahrung herunter. Sie kauen nicht und bemerken den bitteren Geschmack daher – falls überhaupt – erst, wenn es ohnehin schon zu spät ist.

In der jüngeren Vergangenheit berichteten die Medien über einige tödliche Giftunfälle, die auf von den Opfern zuvor verzehrte Zucchini zurückgeführt wurden. Dabei handelte es sich um Zucchini, die aus eigener Zucht in heimischen Gärten stammten.

Zucchini aus gewerblichem Anbau enthalten üblicherweise keine Cucurbitacine. Die Produzenten verwenden hier nur Saatgut spezieller Sorten, aus denen die Bitterstoffe heraus gezüchtet wurden.

Vorsicht bei Zuccinis aus dem eigenen Garten

Hobbygärtner verwenden oft ihr eigenes Saatgut, das sie aus den Früchten des Vorjahres sammeln. Auf diese Weise erfolgt unabsichtlich eine Rückzucht zu den ursprünglichen Zucchini, die sehr viele Bitterstoffe enthalten.

Leider ist der Rückschluss, dann könne man gekaufte Zucchini doch unbesorgt verwenden, auch nicht ungefährlich. Jüngere Untersuchungen an Gurken haben gezeigt, dass die Pflanzen unter Stress (Hitze, Dürre etc.) zusätzliche Bitterstoffe in erheblichen Konzentrationen entwickeln können. Das kann für eigentlich unbedenkliche Zucchinisorten ebenfalls nicht mehr ausgeschlossen werden.

Außerdem hat man festgestellt, dass in der Nähe befindliche Zierkürbisse, die sehr viele Curcubitacine enthalten, dazu führen können, dass als Nahrung angebaute Gemüse durch Pollenflug und Befruchtung ebenfalls einen erhöhten Gehalt an Cucurbitacinen aufweisen können.

Insgesamt bedeutet das, dass man im Grunde niemals ausschließen kann, dass Zucchini einen Cucurbitacingehalt haben, der toxisch wirkt. Kochen verändert die giftigen Bitterstoffe nicht.

Klar ist, wenn Zucchini eine Konzentration erreichen können, die bei erwachsenen Menschen zu tödlichen Folgen führt, ist aufgrund seines geringeren Körpergewichts auch ein Hund gefährdet.

Ein Geschmackstest hilft

Daher bleibt als einzige Methode, um giftige Zucchini ganz sicher auszuschließen, der Geschmackstest. Willst du deinem Hund Zucchini geben, musst du sie vorher selbst probieren, denn er kann das ja leider nicht schmecken.

Das bedeutet allerdings auch, dass du ihn besser nicht mit Zucchini, die du noch nicht getestet hast, unbeaufsichtigt lassen solltest.

Bittere Zucchini solltest du deinem Hund nicht verfüttern!

Zucchini, die auch nur ansatzweise bitter schmecken, sollte man lieber entsorgen, um kein unnötiges Riskio einzugehen. Die oft im Zusammenhang mit Kürbissen geäußerte Auffassung, der Cucurbitacingehalt könne gar nicht so hoch ansteigen, dass man sich vergiften könne, weil das betroffene Gemüse dann so bitter wäre, dass niemand es freiwillig essen würde, ist mit Skepsis zu betrachten.

Es kann nämlich nicht ausgeschlossen werden, dass diese Ansicht inzwischen überholt ist.

Zucchini – eigentlich gesund für den Hund

Unbelastete Zucchini sind als Beilage für eine Hundemahlzeit im Prinzip sogar sehr gut geeignet. Sie haben wenig Kalorien und viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe.

Da sie auch einen gewissen Ballasstoffgehalt mitbringen und im Verdauungssystem basisch wirken, spricht überhaupt nichts gegen Zucchini, wenn sie sicher als „nicht bitter“ getestet wurden.

Vitamine und Mineralstoffe der Zucchini

Zucchini enthalten viel Vitamin A, das hauptsächlich den Augen deines Hundes gut tut. Außerdem liefern sie fast alle Vitamine des B-Komplexes, der für die Nerven und den Gehirnstoffwechsel wichtig ist. Dazu kommt Vitamin E, das die Zellen vor dem Alterungsprozess schützen kann.

Richtig gesund macht die Zucchini ihr Kalziumgehalt. Kalzium braucht der Hund – wie Menschen auch – in erster Linie für Knochen und Zähne. Gut für den Hund ist zusätzlich, dass Zucchini ihm helfen können, seinen durch den Fleischkonsum bedingten Phosphorüberschuss auszugleichen.

Zucchini bringen auch noch Magnesium in den Futternapf. Magnesium unterstützt die Muskeln und die Nerven. Gerade bewegungsfreudige Hunde können davon nie zu viel bekommen.

Was schmeckt deinem Hund auch so gut wie Zucchini?

Wenn dein Hund Zucchini gern hat, wird er wohl auch Kürbis nicht verschmähen. Für den Kürbis gelten wegen der Bitterstoffe die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie für Zucchini.

Nur Zierkürbisse sollten besser gar nicht in den Futternapf kommen, denn die sind nahezu immer voller giftiger Cucurbitacine. Sowohl Kürbis als auch Zucchini gibst du ihm besser gegart, dann kann dein Hund sie gut verdauen und die Nährstoffe richtig verwerten.

Hundefutter mit Zucchini

Fertigfutter mit Zucchini gibt es in Dosen der Marke Terra Canis. Dort finden sich Kaninchen, Rind- und Lammfleisch – jeweils in Kombination mit verschiedenen Gemüsesorten und Zucchini.

Außerdem ist ein Barf-Menü als Dosenfutter dieses Herstellers erhältlich. Es handelt sich um eine Zusammenstellung aus Huhn, Zucchini, Mangold und Rote Beete.

Ein klares „Jein“ zur Zucchini für den Hund

Zucchini sind der Ernährung deines Hundes insgesamt förderlich, wenn du sicher bist, dass sie nicht bitter sind. Wenn du probiert hast und sie für unbedenklich befunden hast, tust du deinem vierbeinigen Liebling damit durchaus Gutes.

Wenn er Zucchini gern mag, darf er sie haben, denn sie sind im Prinzip sehr gesund für ihn.

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