Champignons sind für Hunde eher schwer verdaulich

Champignons haben an sich kein besonders ausgeprägtes Aroma. Die Anzahl der Hunde, die sie pur unwiderstehlich finden, dürfte daher ausgesprochen überschaubar sein. Doch wenn z. B. etwas vom Jägerschnitzel übrig ist, kann es schon passieren, dass Hundehalter sich fragen, ob man Hunden Champignons überhaupt geben sollte.

Dürfen Hunde Champignons essen?

Ja, Hunde dürfen Champignons fressen – allerdings nur in Maßen und am besten nicht roh. Champignons enthalten viele Ballaststoffe und sind schwer verdaulich. Eine große Portion könnte daher Probleme verursachen. Der Nährwert von Champignons ist für Hunde eher gering, deshalb versäumt ein Hund nichts, wenn er keine Champignons bekommt.

Welchen Nährwert haben Champignons für Hunde?

Die Zusammensetzung von Pilzen entspricht eher der von Fleisch als der von Gemüse, weil Pilze keine Pflanzen sind und deshalb eine andere Zellstruktur haben.

Champignons enthalten sehr viel Protein, Eisen und Phosphat. Diese Nährstoffe benötigt ein Hund, der regelmäßig Fleisch erhält, nicht. Der hohe Phosphatgehalt wirkt sich eher ungünstig auf das Kalzium-Phosphor-Verhältnis von Hunden aus.

Als Leckerei oder gezielte Ballaststoffzugabe gegen Verstopfung eignen sich Champignons aber in jedem Fall, denn sie enthalten kein Fett und sind ausgesprochen kalorienarm.

Können Champignons Allergien auslösen?

Es ist durchaus möglich, dass dein Hund eine Pilzallergie hat. Weitaus häufiger sind allerdings Unverträglichkeiten. Wenn du etwa schon weißt, dass dein Hund mit Verdauungsbeschwerden auf Champignons reagiert, dann gib ihm lieber keine mehr.

Im Zweifel sind die Symptome recht ähnlich und auch kaum von denen einer Pilzvergiftung zu unterscheiden, sodass es sicherer ist, auf Pilze ganz zu verzichten.

Sind Champignons roh oder gekocht gesünder für den Hund?

Die Empfehlung, Champignons nur gegart zu füttern, hört man recht häufig. Sie wird oft damit begründet, dass Champignons schwer verdaulich seien und gekocht zu weniger Beschweren führen würden.

Tatsächlich ist aber ungewiss, in welchem Maß Hunde Pilze überhaupt verdauen können.

Aufmerksame Hundehalter beobachten regelmäßig, dass Hunde Champignons und andere Pilze im Ganzen wieder ausscheiden – unabhängig davon, ob sie roh waren oder nicht. Falls du das auch schon einmal bemerkt hast, musst du dich nicht sorgen – das ist ganz normal und völlig in Ordnung.

Pilze enthalten Chitin, das auch in den Panzern von Insekten und den Schalen von Garnelen vorkommt. Abhängig vom Chitingehalt kann ein Pilz daher tatsächlich unverdaulich sein. Die Verdaulichkeit ist insgesamt also eher gering, der Ballaststoffanteil dafür umso höher.

Das bedeutet natürlich auch, dass vorhandene Nährstoffe in den Champignons für Hunde nur eingeschränkt verfügbar sind.

Pilze zu erhitzen hat den Vorteil, dass sie damit kein Infektionsrisiko mehr darstellen. Waldpilze können tatsächlich mit Bakterien oder auch Wurmeiern infiziert sein und deswegen immer erhitzt werden. Bei Kulturchampignons besteht dieses Risiko nicht. Sie können daher auch roh verzehrt werden.

Wie werden Heilpilze vom Hund verdaut?

Heilpilze werden üblicherweise als Pulver aus dem getrockneten Pilz oder als Sud von gekochten Pilzen verabreicht. Bei so zubereiteten Präparaten besteht keine Gefahr, dass die Wirkstoffe wie ganze Pilze unverdaut wieder ausgeschieden werden.

Dürfen Hunde Pilze essen?

Grundsätzlich können Hunde alle Pilze essen, die auch für Menschen nicht giftig sind. Speisepilze, die häufig vorkommen, wie Pfifferlinge, Steinpilze oder Morcheln sind vollkommen unbedenklich. Du kannst deinem Hund ruhig etwas davon geben, wenn es in deiner Küche übrig geblieben ist.

Für alle Speisepilze gilt aber, dass sie nicht leicht verdaut werden und in größeren Mengen zu Beschwerden führen können.

Vorsicht vor dem grünen Knollenblätterpilz – Verwechslungsgefahr!

Wenn du selbst Pilze sammelst, weißt du es wahrscheinlich ohnehin schon: Der grüne Knollenblätterpilz ist leicht mit Champignons zu verwechseln aber hochgiftig. Das gilt auch für Hunde.

Solltest du befürchten, dass dein Hund eine Pilzvergiftung haben könnte, ist es besser, sofort einen Tierarzt aufzusuchen und – wenn möglich – etwas von den Pilzen mitzunehmen. Als erste Symptome einer Pilzvergiftung kommen Stress, Erbrechen, Krämpfe und Durchfall in Frage.

Die Anzeichen zeigen sich überwiegend in den ersten Stunden nach dem Verzehr. Bis du nicht sicher, ob dein Hund einen giftigen Pilz verspeist hat oder nicht, solltest du ihn sicherheitshalber für 12 Stunden im Auge behalten.

Gibt es Hundefutter mit Champignons?

Der Hersteller Alsa verwendet Champignons für seine Produktlinie Isegrim. Das Dosenmenü mit Pferdefleisch enthält Champignons, Aroniabeeren und Wildkräuter. Ein weiteres Produkt serviert Rentier mit Champignons, Brombeeren und Wildkräutern.

Fazit: Champignons sind weder gut noch schlecht für Hunde

Wenn dein Hund Champignons liebt oder die Reste deiner Pilzpfanne unbedingt haben muss, kannst du sie ihm unbesorgt geben. Die Champignons haben zwar keinen gesundheitlichen Nutzen für den Hund, aber sie schaden ihm auch nicht.

Eine kleine Portion kann sich durchaus anregend auf die Verdauung deines Vierbeiners auswirken. Solange ihr die Menge nicht übertreibt, kannst du ihm die Freude ruhig gönnen.

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