Verzichte unbedingt auf das Füttern von Laktritz an deinen Hund

An Lakritz und Lakritzgeschmack scheiden sich bei den Menschen die Geister – die einen lieben ihn, die anderen mögen ihn überhaupt nicht. So ähnlich ist es bei Hunden auch. Einige rümpfen verächtlich die Nase, andere rauben alles, was sie erwischen können. Aber ist Lakritz eigentlich gesund oder etwa giftig für Hunde?

Dürfen Hunde Lakritz fressen?

Nein, Hunde dürfen auf keinen Fall Lakritz fressen. Lakritz ist eine Nascherei, die auch Menschen in großen Mengen schlecht vertragen. Hunde können davon Verdauungsbeschwerden, Blutdruckschwankungen und Nierenprobleme bekommen. Wenn dein Hund versehentlich ein paar Brocken Lakritz vernascht hat, wird nicht viel passieren, aber absichtlich geben solltest du ihm Lakritz wirklich nicht.

Warum ist Lakritz nicht gesund für Hunde?

Die wichtigste Zutat in Lakritzbonbons ist ein Extrakt aus der Süßholzwurzel. Der süße Geschmack hat eine Nebenwirkung: Der in der Süßholzwurzel enthaltene Stoff Glycyrrhizin verursacht verschiedene Reaktionen im Körper, auch im Körper des Hundes, die noch nicht vollständig erforscht sind.

Sicher ist nur, dass es zu einer Störung des Wasserhaushaltes und zu vermehrter Kaliumausscheidung kommen kann. Kalium ist als Elektrolyt wichtig für das Nervensystem und den Wasserhaushalt. Es wirkt zudem entwässernd.

In der Folge können sich daraus Bluthochdruck und Wassereinlagerungen entwickeln, was bei einmaligem Fressen durch deinen Hund nicht dramatisch sein muss. Regelmäßiger Konsum größerer Mengen Lakritz führt aber auch zu Muskelschwäche oder -schwund.

Das kann sogar den Herzmuskel betreffen und daher tatsächlich gefährlich sein. Im schlimmsten Fall kann eine Überdosis Glycyrrhizin außerdem Nierenversagen verursachen.

Was ist, wenn der Hund heimlich Lakritz gegessen hat?

Naschwerk mit Lakritz sollte immer gut gesichert sein und nicht offen auf dem Couchtisch stehen. Hunde, die den Geschmack mögen, verspeisen ohne Hemmungen auch ganze Packungen, wenn sie sie einmal erwischt haben.

Je nach Größe der heimlich konsumierten Portion können in der Folge leichte Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder auch Verstopfung auftreten.

Schwerwiegendere Störungen wie erhöhten Blutdruck mit Kopfschmerzen oder Wassereinlagerungen wird ein Hundehalter normalerweise kaum bemerken. Sollte dir doch etwas auffallen, nachdem dein Liebling Lakritz hatte, ist es am sichersten, einen Tierarzt zu konsultieren. Dort kann ggf. auch ein erhöhter Blutdruck festgestellt und behandelt werden.

Enthält jede Sorte Lakritz Glycyrrhizin?

Es gibt keine Lakritzprodukte, die ohne Süßholzwurzelextrakt hergestellt werden. Der Glycyrrhizingehalt einer bestimmten Sorte ist für den Verbraucher nicht festzustellen. Dies liegt zum einen daran, dass der Süßholzwurzelanteil je nach Rezeptur variiert und zum anderen ist der Glycyrrhizingehalt der verwendeten Süßholzwurzel nicht immer gleich. Es handelt sich dabei schließlich um ein veränderliches Naturprodukt.

Irreführend mag in diesem Zusammenhang die Kennzeichnungspflicht von Nahrungsmitteln, die Süßholzwurzel enthalten, sein. Gesetzlich vorgeschrieben sind Hinweise für Zubereitungen mit hohem und sehr hohem Süßholzanteil.

Ab einem bestimmten Grenzwert muss die Packung den Hinweis „enthält Süßholz“ aufweisen. Bei einem sehr hohem Anteil muss der Zusatz „Bei Bluthochdruck ist übermäßiger Verzehr zu vermeiden.“ ebenfalls aufgedruckt sein.

Dies könnte im Umkehrschluss zu der Annahme führen, in Produkten ohne entsprechende Hinweise sei keine Süßholzwurzel enthalten. Das ist aber unzutreffend. Anteile unter dem Grenzwert müssen lediglich nicht deklariert werden. Füttern solltest du alle Varianten lieber nicht.

Besonders sorgfältig solltest du deinen persönlichen Lakritzvorrat sichern, falls du Starklakritz – also solches mit einem besonders hohen Salmiakgehalt – bevorzugst. Das enthaltene Ammoniumchlorid kann zu einer Übersäuerung des Organismus führen.

Stark gesalzene Sorten sind auch nicht gesund für deinen Hund. Falls er davon genascht hat, wird er zu den Nebenwirkungen auch noch großen Durst bekommen. In Kombination mit erhöhtem Blutdruck wäre das eine erhebliche Belastung für den Kreislauf, die gerade älteren Hunden oder Welpen erspart bleiben sollte.

Wie schädlich sind andere Süßigkeiten oder Mischungen wie Color-Rado von Haribo?

Mischungen mit anderen Süßigkeiten sind wegen des geringeren Anteils an Süßholzwurzel nicht ganz so schädlich wie reines Lakritz. Wenn dein Hund also eine Packung Color-Rado geraubt hat, musst du dir weniger Gedanken machen, als wenn er die gleiche Menge pures Lakritz verschlungen hätte.

Andere Süßigkeiten wie der Schaumzucker in Color-Rado oder Gummibärchen sind bis auf ihren Zuckergehalt unbedenklich. Allerdings enthalten viele Süßigkeiten Milchzucker, der für Hunde ausgesprochen schwer verdaulich ist. Es kann zu Durchfall und Blähungen kommen.

Kann Lakritz oder Süßholzwurzel in Hundefutter vorkommen?

Obwohl die Süßholzwurzel in entsprechend niedriger Dosierung einige gesundheitsfördernde Aspekte hat, hat noch kein Hersteller sein Fertigfutter oder Leckereien damit angereichert.

Ein klares „Nein“ zu allen Arten von Lakritz

Lakritz gehört definitiv in keinen Hundefutternapf. Die möglichen Nebenwirkungen sind einfach zu ernst, als dass du als Hundehalter ein Risiko eingehen solltest.

Die Süßholzwurzel kann zwar gesundheitsfördernd sein, ihre Dosierung innerhalb verschiedener Lakritzprodukte ist aber völlig unkalkulierbar. Ihr medizinischer Einsatz sollte deshalb nur unter der Regie eines geeigneten Therapeuten stattfinden.

Lakritz als Naschwerk eignet sich wirklich nur für Menschen.

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