Ungewürzte Oliven eigenen sich gut für Hunde

Oliven werden nicht nur auf den heimischen Tellern zunehmend beliebter – immer öfter tauchen auch Olivenbäumchen in Gärten und auf Balkonen auf, an denen manche Hunde durchaus gern knabbern. Hundehalter, die ihre Lieblinge normalerweise nicht mit Oliven verwöhnen, fragen sich dann aus gutem Grund, ob das für Hunde vielleicht sogar schädlich sein könnte.

Dürfen Hunde Oliven essen?

Ja, Hunde, die Oliven mögen und vertragen, dürfen sie auch gerne fressen. Ungewürzte, entsteinte Oliven sind tatsächlich recht gesund, haben wegen ihres Fettgehalts allerdings auch viele Kalorien. Für Hunde ohne Gewichtsprobleme sind Oliven ein gesunder Snack. Das gilt auch für Olivenöl.

Können Hunde gegen Oliven allergisch sein?

Gegen die Früchte des Olivenbaums selbst kommen Allergien eher selten vor. Möglich sind sie aber ohne Zweifel. Allergien gegen die Pollen des Olivenbaums sind allerdings schon recht weit verbreitet. Die Pollen des Olivenbaums sind im Mittelmeerraum als Allergieauslöser so häufig wie hierzulande die der Birke oder des Haselstrauchs.

Vielleicht hast Du sogar einen Hund, der aus dem Süden stammt, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er Oliven nicht gut vertragen wird. Das lässt sich kaum vorhersagen, achte einfach gut auf ihn, falls er einmal Oliven bekommt.

Salicylate in Oliven

Salicylate kommen in vielen Pflanzen vor und wirken wie die aus den Schmerztabletten bekannte Acetylsalicylsäure entzündungshemmend und schmerzlindernd. Grüne Oliven enthalten sehr viel davon, schwarze etwas weniger.

Diese an sich erfreuliche Wirkung verliert sich recht schnell, denn eine Salicylatintoleranz ist keine Seltenheit.

In der Humanmedizin ist das Phänomen zwar seit rund einhundert Jahren bekannt, aber bisher kaum erforscht worden. In Bezug auf Hunde ist anzunehmen, dass die Vorgänge bei einer Intoleranz im Organismus vergleichbar sind.

Wenn Dein Hund auf Oliven (insbesondere auf grüne) mit laufender Nase oder Husten reagiert und außerdem sogar wiederkehrende Nasenpolypen hat, dann ist er vermutlich nicht allergisch gegen Oliven, sondern hat eine Salicylatüberempfindlichkeit bzw. -intoleranz.

Nun könnte man denken, das wäre kein Problem, dann bekommt der Hund eben keine Oliven mehr. Das ist soweit natürlich richtig, aber wenn ein Hund auf Oliven so reagiert, ist das ein Alarmsignal. Denn dann ist es dazu recht wahrscheinlich, dass er auch fast alle schmerz- und entzündungslindernden Medikamente nicht verträgt.

Das gilt leider auch für die vor allem bei Gelenkproblemen so wichtigen nichtsteroidalen Antiphlogistika. Wenn Dein Hund also schon einmal auf Oliven mit Problemen der Atemwege reagiert hat, solltest Du dem unbedingt nachgehen und das Problem einer Salicylatintoleranz beim Tierarzt ansprechen.

Ob und wie sich eventuell eine therapeutische Wirkung mit Oliven erzielen lässt, ist schwer zu beurteilen. Denn der Salicylatgehalt von Oliven ist veränderlich und unterliegt erheblichen Schwankungen.

Für Hunde wichtige Nährstoffe in der Olive

In Oliven findet sich Vitamin A, das vor allem für die Sehkraft deines Hundes wichtig ist. Dazu kommen fast alle Vitamine der B-Gruppe, die vor allem aktive Hunde für ihr Nervensystem und den Stoffwechsel immer gut gebrauchen können.

Vitamin E in Oliven stützt das Immunsystem und schützt vor Zellalterung. Hinzu kommt Vitamin K, das wichtig für die Blutgerinnung – und damit für die Wundheilung ist.

Richtig gesund für Hunde ist die spezielle Zusammensetzung der Mineralstoffe und Spurenelemente in Oliven. Sie enthalten neben Natrium und Kalium nämlich Magnesium, Kalzium und Phosphor in einem für Hunde sehr günstigen Verhältnis.

Der Kalziumanteil entspricht etwa dem Fünffachen des Phosphorgehaltes. Damit sind Oliven geeignet, das durch eine fleischbasierte Ernährung immer ungünstig in Richtung des Phosphors verschobene Kalzium-Phosphor-Verhältnis eines Hundes auszugleichen.

Das Magnesium der Olive sorgt nicht nur für eine gesunde Hundemuskulatur sondern ist auch daran beteiligt, dass Oliven stark basisch auf das Verdauungssystem wirken und auch deshalb sehr gesund sind.

Zum hohen Nährwert der Olive tragen außerdem die enthaltenen essentiellen Fettsäuren bei. Essentielle Fettsäuren sind die Fettsäuren, die lebensnotwendig sind und vom Organismus nicht selbst hergestellt werden können. Für Hunde sind das die Fettsäuren Omega 3 und Omega 6. Beide sind in Oliven reichlich vorhanden.

Wie gesund ist Olivenöl für Hunde?

Das Öl wird gewonnen, indem Oliven gepresst werden. So entsteht im Grunde ein Konzentrat aus den Inhaltsstoffen, die die Pressung überstehen. Einige Vitamine und Mineralstoffe gehen bei der Ölproduktion verloren.

Übrig bleiben die Vitamine A und E, ein wenig Kalium und Magnesium sowie etwas Phosphor. Der Nährstoffgehalt von Olivenöl ist damit für Hunde etwas weniger wertvoll als der, den die Oliven ursprünglich aufweisen. Salicylate bleiben ebenfalls erhalten und finden sich in deutlich höherer Konzentration im Öl wieder.

Der Fettgehalt des Öls ist natürlich erheblich höher und damit auch der Anteil an essentiellen Fettsäuren. Olivenöl enthält etwa 1 % Omega-3-Fettsäuren und 12 % Omega-6-Fettsäuren.

Fleischfresser leiden allerdings selten an einem Mangel an Omega-6-Fettsäuren. Das Augenmerk eines Hundehalters sollte daher eher auf der Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren liegen. Das Verhältnis der beiden Fettsäuren zueinander ist ebenfalls wichtig.

Denn Omega-3-Fettsäuren werden auch dazu benötigt, einen gesundheitsschädlichen Überschuss an Omega-6-Fettsäuren zu regulieren. Deshalb ist es sehr ungünstig, wenn Nahrung insgesamt einen höheren Anteil an Omega-6-Fettsäuren als an Omega-3-Fettsäuren aufweist.

Beide Fettsäuren im richtigen Verhältnis zu füttern ist sehr wichtig, weil sie die gleichen Verdauungsmechanismen belegen. Sind die mit einem Übermaß an Omega-6-Fettsäuren beschäftigt, können die wichtigeren Omega-3-Fettsäuren nicht verdaut werden.

Olivenöl hat einen mittleren Wert in Bezug auf das Verhältnis der beiden wichtigen Fettsäuren. Damit ist es zwar nicht besonders gesund für Hunde, aber auch längst nicht so ungünstig wie andere Ölsorten. Als ständige Nahrungsergänzung eignet es sich aber nicht.

Was ist mit eingelegten und gewürzten Oliven?

Im Prinzip spricht nichts gegen Kräuteroliven. Je nach Art der Zubereitung können einige Oliven weniger empfehlenswert sein. Oliven enthalten von Natur aus schon recht viel Natrium. Wenn Oliven zusätzlich stark gesalzen sind, kann das in großer Menge einfach zu viel Salz sein.

Oliven, die sehr scharf oder mit viel Knoblauch gewürzt sind, können Verdauungsprobleme hervorrufen, die für den Halter unangenehmer sein dürften als für den Hund.

Auch wenn Knoblauch in großer Menge für Hunde nicht gesund ist, dürfte mit Knoblaucholiven eine kritische Grenze kaum zu erreichen sein.

Andere Ölpflanzen

Sonnenblumenkerne stellen sich als Nahrung für Hunde ganz ähnlich dar wie Oliven. Sie sind als Leckerei ab und an gut geeignet und liefern essentielle Fettsäuren und wichtige Nährstoffe.

Sonnenblumenöl hingegen eignet sich gar nicht für eine gesunde Ernährung. Es enthält etwa 60 % Omega-6-Fettsäuren und nur 0,2 % Omega-3-Fettsäuren.

Raps zeigt sich mit umgekehrten Vorzeichen. Die Kerne selbst eignen sich nicht als Futter, aber das Öl ist mit 10 % Omega 3 Fettsäuren und nur 22 % Omega-6-Fettsäuren wirklich gesund für Hunde.

Gibt es Hundefutter mit Oliven?

Bis jetzt hat kein Futterhersteller ein Fertigfutter mit Oliven im Angebot. Futter mit Olivenöl ist aber erhältlich. Ein Hersteller hat die Mittelmeerküche in den Hundenapf gebracht.

Alle Produkte der Reihe Exclusion Mediterraneo enthalten neben verschiedenen mediterranen Zutaten Olivenöl.

Wenn sie dem Hund schmecken, gib ihm Oliven!

Hunde, die Gefallen am Geschmack von Oliven gefunden haben, dürfen sie ohne Bedenken genießen. Am besten achtest Du gut darauf, ob Dein Hund sie wirklich verträgt, und natürlich sind Oliven ohne Stein vorzuziehen. Insbesondere bei kleinen Hunden besteht bei den Olivensteinen ansonsten Verstickungsgefahr!

Im Grunde schaden die Steine nicht, aber es ist eben nicht vollständig auszuschließen, dass ein Hund sich bei einem unglücklichen Biss auf den Stein verletzen könnte.

Auch wenn Dein Liebling am Olivenbäumchen knabbert, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen.

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