So giftig ist Lavendel für Hunde

Mit dem Trend zu mediterranen Gärten haben auch Pflanzen Einzug gehalten, die man früher bevorzugt in südlichen Ländern fand. Der leuchtend blaue Lavendel ist eine davon und erfreut sich inzwischen auch hier immer größerer Beliebtheit. Doch der eine oder andere Hundebesitzer hat vielleicht schon einmal gehört, dass Lavendel für Hunde giftig sein soll.

Stimmt das?

Ist Lavendel giftig für Hunde?

Lavendel enthält tatsächlich ätherische Öle, die für deinen Hund toxisch wirken können. Doch das betrifft nicht jede Sorte und auch dann macht die Dosis letztlich das Gift.
Fest steht, Lavendel gehört nicht auf den Speiseplan von Hunden, aber auch nur die wenigsten werden freiwillig zubeißen.

Was genau ist für Hunde schädlich am Lavendel?

Lavendel ist berühmt für sein kräftiges Aroma. Der charakteristische Duft der blauen Blüten entstammt ihrem ätherischen Öl, das unter anderem auch Kampfer enthält. Die scharf riechende Substanz ist bekannt für ihre desinfizierende und stark durchblutungsfördernde Wirkung.

Da liegt der Gedanke schon von allein nahe, dass Kampfer sich nicht unbedingt zur Einnahme eignet. Doch auch das Lavendelöl selbst kann für Hunde schädlich und giftig sein – und zwar dann, wenn es besonders viele Monoterpenketone enthält.

Diese medizinisch wirksamen Stoffe sind in den ätherischen Ölen vieler Pflanzen und Kräuter enthalten.

Die Lavendeldosis macht es aus

In geringer Dosierung hat Lavendel durchaus eine heilende Wirkung, aber hohe Dosen können toxisch wirken. Hunde sind dagegen weniger empfindlich als kleine Nagetiere, aber immun sind sie deswegen auch nicht.

Die Lavendelsorten sind unterschiedlich giftig für deinen Hund

Problematisch ist, dass es etwa dreißig verschiedene Sorten Lavendel gibt, die für Laien nur schwer zu unterscheiden sind.

Einige enthalten sehr viel von den gefährlichen Substanzen, andere sehr wenig. Es ist daher nicht so, dass jeder Lavendel grundsätzlich hochgiftig für Hunde ist. Einige Sorten können aber kleinen Hunden und Welpen durchaus schaden, wenn sie sehr viel von den Blüten zu sich genommen haben sollten.

Wenn Du Lavendel in Deinen Garten pflanzen möchtest, aber nicht sicher bist, ob Dein Hund ihn anknabbern würde, nimm Deinen Vierbeiner am besten mit in die Gärtnerei zum Aussuchen.

Zeigt er hungriges Interesse an der Pflanze, suchst Du dir vielleicht doch besser etwas anderes aus. Dreht Dein Hund sich angewidert weg, kannst Du dir Deinen blauen Gartentraum beruhigt erfüllen.

Symptome einer Lavendelvergiftung bei Hunden

Lavendel wirkt in niedriger Dosierung beruhigend, angst- und krampflösend. Dazu wird das Lavendelöl auch gern in der Aromatherapie eingesetzt. In hoher Dosis eingenommen, führen genau diese Wirkungen zu Problemen des Nervensystems.

Hat Dein Hund versehentlich sehr viel Lavendel zu sich genommen, könnte er darauf mit Schwindel, Übelkeit und Bewusstlosigkeit reagieren.

In diesem Fall solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Lavendelöl kann aber auch weniger spektakuläre Vergiftungen zur Folge haben:

Eine kurzfristig eingenommene hohe Dosis zeigt die beschriebenen Symptome. Eine langfristig mit niedrigen Dosen herbeigeführte Vergiftung kann zu Leberschäden führen. Deswegen ist es nicht zu unterschätzen, wenn ein Hund regelmäßig ein paar an sich harmlose Blüten von der Lavendelpflanze zupft.

Wie ist es mit Lavendelöl zum Auftragen?

Die wirksamen Bestandteile des Lavendelöls werden über die Haut deines Hundes sehr gut aufgenommen. Das bedeutet, langfristig kann eine solche Behandlung auch der Leber schaden.

Wenn es aus einem bestimmten Grund angeraten erscheint, Deinen Hund mit Lavendelöl zu behandeln, sollte das besser nicht ohne Absprache mit einem Tierarzt, Heilpraktiker oder sonstigen Therapeuten geschehen.

Kann Lavendel Allergien beim Hund auslösen?

Hunde können gegen Lavendel allergisch sein. Eine allergische Reaktion wird sich am häufigsten als Kontaktallergie zeigen. Wenn Dein Vierbeiner sich kratzt und Hautveränderungen wie Ausschlag oder Schwellungen hat, nachdem er mit Lavendel in Berührung kam, solltest Du ihn lieber grundsätzlich davon fernhalten.

In diesem Fall gib besser ein bisschen Acht. Der Duft von Lavendel macht Lavendelöl sehr beliebt als Zutat für Parfums, Reinigungsmittel, Weichspüler und ähnliche Produkte. Möglicherweise könnte Dein Hund auch darauf allergisch reagieren.

Gibt es ähnlich giftige Gartenpflanzen?

Es gibt einige Gartenpflanzen und Kräuter, deren ätherische Öle einen hohen Anteil an Monoterpenketonen aufweisen. Dazu gehören vor allem Salbei und Tagetes.

Die Tagetes ist auch unter dem Namen „Studentenblume“ bekannt. Beides sollten Hunde nicht in großer Menge oder ständig vernaschen, falls sie überhaupt Interesse daran zeigen.

Kann Lavendel im Hundefutter vorkommen?

Es gibt sogar Hundekekse mit einer Kräutermischung, die auch Lavendel enthält. Im Produkt „Hypoallergen Plus Vital Keks“ – Wertvolle Kräuter – der Marke BONT steckt aber sicher nicht so viel ätherisches Lavendelöl, dass es für Hunde schädlich sein könnte.

Lavendel kann für Hunde giftig sein oder auch nicht

Lavendel ist im Grunde wie ein Medikament zu betrachten. Es kommt sehr auf die Zusammensetzung des einzelnen Präparates an, denn nicht alle Lavendelsorten enthalten viel von den giftigen Monoterpenketonen.

Lavendel kann durchaus heilsam wirken, aber in hoher Dosierung auch zu Schäden führen – vor allem langfristig bei ständiger Verwendung.

Demnach ist es grundsätzlich besser, Hunde von Lavendel fernzuhalten, es sei denn, es besteht ein medizinischer Grund für die Anwendung von Lavendelpräparaten. Die sollte allerdings nur mit Augenmaß und unter therapeutischer Aufsicht stattfinden.

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