Gewaschene Erdbeeren sind für Hunde gut verträglich

Erdbeeren sind süß und lecker und deshalb mag sie eigentlich jeder gern. Viele Medien feiern sie als gesundes Superfood, doch gelegentlich hört man auch, dass Erdbeeren heftige allergische Reaktionen auslösen. Selbstverständlich fragen sich inzwischen auch Hundehalter, wie es sich damit genau verhält und ob das alles auch für Hunde gilt.

Dürfen Hunde Erdbeeren essen?

Hunde dürfen Erdbeeren essen, sofern diese zuvor gut gewaschen wurden. Es spricht nichts dagegen, denn die Beeren haben keine nachteiligen Eigenschaften, liefern dafür aber wertvolle Nähr- und Ballaststoffe. Ihr Zuckeranteil ist trotz des süßen Geschmacks eher gering.

Deshalb sind Erdbeeren für Hunde gesund und kalorienarm.

Vorsicht vor dem Fuchsbandwurm

Erdbeeren können die Eier des Fuchsbandwurms übertragen. Dieses Risiko ist gerade bei Erdbeeren aus dem heimischen Garten besonders hoch. Ein eingezäunter Garten bietet einen gewissen Schutz vor Füchsen.

Risikobehaftet sind auch die beliebten selbstgepflückten Erdbeeren von freien Feldern.

Die Eier auf den Früchten sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen und nur schwer zu beseitigen. Haushaltsübliche Tiefkühlung tötet die Bandwurmeier leider nicht. Sie überleben Temperaturen bis zu – 80 Grad.

Abtöten lassen sich Bandwurmeier nur durch Erhitzen über 60 Grad. Will man die Erdbeeren frisch und nicht gekocht essen, scheidet diese Methode also aus.

Wilde Erdbeeren unbedingt gut abwaschen

Die Erdbeeren gründlich abzuspülen ist dann der einzige Weg, um einen eventuellen Befall mit Bandwurmeiern zu bekämpfen. Das Abwaschen senkt die Infektionsgefahr erheblich, schließt sie aber nicht ganz aus.

Vor diesem Hintergrund ist der oft gehörte Rat, Erdbeeren in stehendem Wasser zu waschen, um die empfindlichen Früchte nicht zu beschädigen, kritisch zu sehen. Vielleicht ist eine kleine Beule hier und da erträglich, wenn Parasiten dafür abgespült wurden.

Ein gewisses Restrisiko gibt es bei Erdbeeren, die nicht aus einem Gewächshaus stammen, daher immer – wenn sie roh verzehrt werden. Ob ein Infektionsrisiko besteht, hängt außerdem von der Wurmprophylaxe, die jeder einzelne Hund erhält, ab.

Wenn du regelmäßig entwurmst, musst du dir aber keine großen Sorgen über Fuchsbandwürmer machen. Dennoch solltest du aus Rücksicht um das Wohlergehen deines vierbeinigen Lieblings die obengenannten Tipps berücksichtigen.

Hunde, die nur im Bedarfsfall eine Wurmkur erhalten, sollten niemals Erdbeeren bekommen, die nicht abgewaschen wurden. In diesem Fall solltest du sorgfältig darauf achten, dass sich dein Liebling in freier Natur oder im Garten auf keinen Fall selbst mit ungewaschenen Erdbeeren versorgt.

Allergien auf Erdbeeren bei Hunden

Allergien gegen Erdbeeren sind bei Hunden möglich, aber recht unwahrscheinlich. Ein erhöhtes Allergierisiko besteht bei Pollenallergikern, denn Kreuzallergien können durchaus in Verbindung mit einer Birkenpollenallergie auftreten.

Wenn du weißt, dass dein Hund auf Birkenpollen allergisch reagiert, dann gib ihm Erdbeeren besser nur ganz vorsichtig. Die häufigsten Reaktionen sind Schwellungen im Gesicht, eine laufende Nase und Hautausschlag.

Die schweren allergischen Reaktionen, die immer häufiger im Zusammenhang mit Menschen beschrieben werden, sind oft keine echten Allergien. Erdbeeren setzen körpereigenes Histamin frei. Histamin ist ein Neurotransmitter, der u. A. an der Regulierung des Wasserhaushalts beteiligt ist und bei allen allergischen Reaktionen im Übermaß freigesetzt wird – bei Pollenallergien z. B. in der Nase.

Erdbeeren rufen auch ohne Allergie eine vermehrte Histaminausschüttung bei jedem hervor. Einige Menschen können das freigesetzte Histamin aus verschiedenen Gründen nicht gut abbauen, wodurch es dann zu spektakulären Hautreaktionen und Schwellungen kommen kann.

Hunde können aber Histamin in der Regel deutlich besser verkraften als Menschen und sind von diesen Überreaktionen nicht betroffen.

Erdbeeren ein Superfood? Nicht für Hunde!

Erdbeeren werden an einigen Stellen als Superfood und Gesundheitsbooster gefeiert. Das liegt daran, dass sie kalorienarm sind und sehr viel Vitamin C enthalten.

Vitamin C ist für Hunde aber nicht von Interesse, denn ein gesunder Hund kann das Vitamin C, das er benötigt, selbst bilden. Kranke oder immungeschwächte Tiere können durch zusätzliche Gaben von Vitamin C unterstützt werden, aber sonst müssen weder Hund noch Halter über Vitamin C nachdenken.

Gesunde Vitamine für Hunde in Erdbeeren

Erdbeeren enthalten aber neben den angesprochenen Vitaminen auch verschiedene Nährstoffe, die für Hunde durchaus gesund sind. Sie liefern Beta-Carotin (Provitamin A), das für eine ausreichende Pigmentierung der Haut nötig ist. Auch trockene, schuppige Stellen lassen sich mit Beta-Carotin bekämpfen.

Hinzu kommt Vitamin E, das Zellen im gesamten Organismus vor unerwünschten Reaktionen schützt. Es wirkt daher Alterungs- und Entzündungsprozessen entgegen.

Außerdem finden sich fast alle B-Vitamine in Erdbeeren. Die Aufgaben der B-Vitamine sind vielfältig und hauptsächlich im Bereich von Zellstoffwechsel und -aufbau angesiedelt. Die Weiterleitung von Botenstoffen hängt von der richtigen Zusammensetzung einzelner Zellen ab, sodass im Prinzip das gesamte Nervensystem auf B-Vitamine angewiesen ist, um richtig funktionieren zu können.

„Hundefreundliche“ Mineralstoffe der Erdbeeren

Für Hunde günstig ist der Umstand, dass Erdbeeren etwa gleich viel Kalzium wie Phosphor enthalten, denn das Kalzium-Phosphor-Verhältnis sollte immer möglichst ausgeglichen sein.

Außerdem haben Erdbeeren einen hohen Gehalt an Kalium. Das Elektrolyt wird für die Regulierung des Blutdrucks und des Säure-Basen-Haushaltes benötigt. Magnesium aus der Erdbeere ist sehr nützlich für die Funktion der Muskeln und der Nerven.

Zusätzlich stärkt Zink das Immunsystem und sorgt für kräftiges Haarwachstum.

Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung im Hundemagen

Pektin und Zellulose sind Ballaststoffe, mit denen Erdbeeren die Verdauung und damit auch den Stoffwechsel anregen. Durchfallgefahr besteht deshalb aber nicht, denn Pektin kann Wasser im Darm binden und damit wässrigen Durchfällen sogar entgegenwirken.

Erdbeerzubereitungen wie Marmelade, Kuchen oder Erdbeer Joghurt

Speisen, die gegarte Erdbeeren enthalten, sind nicht ganz so gesund wie frische Erdbeeren, da einige der Nährstoffe nicht hitzestabil sind. Dafür sind derartige Produkte ganz sicher frei von Bandwurmeiern.

Wenn dir also ein Brot mit Erdbeermarmelade herunterfällt, musst du keine Sorgen haben. Auch einen Klecks Erdbeer Joghurt kann dein Hund ohne Probleme vertragen.

Erdbeerprodukte mit Süßstoff solltest du deinem Hund aber nur in winzigen Portionen zum Naschen geben, denn Süßstoffe können sich eventuell gesundheitsschädigend auswirken. Hierzu sind uns jedenfalls noch keine Forschungsergebnisse bekannt.

Dennoch solltest du immer berücksichtigen, dass die verarbeiteten Erdbeerprodukte oftmals sehr viel Zucker enthalten. Daher diese Produkte bitte sparsam füttern und deinem Hund höchstens als seltenes Leckerli geben. Dies gilt insbesondere für kleine Hunderassen wie Chihuahua, Dackel, Terrier, Bulldoggen und so weiter.

Dürfen Hunde auch andere Beerenfrüchte fressen?

Hunde, die Erdbeeren mögen, werden auch andere süße Beeren selten verschmähen. Für Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und Preiselbeeren gilt, dass sie prinzipiell für Hunde sehr gesund sind.

Allerdings können sie als Waldbeeren alle mit Fuchsbandwurmeiern kontaminiert sein, deswegen gilt auch hier: Niemals ungewaschen!

Weintrauben können bei Hunden zu tödlichen Vergiftungen führen. Kirschen sollten nur mit angemessener Vorsicht verfüttert werden, denn die Kerne enthalten Blausäure. Die tödliche Dosis von Kirschkernen wurde noch nicht exakt bestimmt, aber es gibt Hinweise darauf, dass sehr kleine Hunde sich bereits mit den Steinen von etwa 5 Kirschen tödlich vergiften könnten.

Hundefutter mit Erdbeeren

Hunde, die Erdbeeren lieben, werden sich vielleicht auch über das getreidefreie Dosenfutter der Marke Terra Canis freuen, das Erdbeeren enthält. Das gesamte Menü besteht aus Ente mit Kürbis, Holunder und Erdbeeren.

Fazit: Ein deutliches Ja für gewaschene Erdbeeren

Erdbeeren sind für Hunde zwar kein Superfood aber eine sinnvolle, gesunde Nahrungsergänzung. Die enthaltenen Nährstoffe stehen in einem guten Verhältnis zum Brennwert und wertvolle Ballaststoffe fördern die Verdauung.

Wichtig ist nur, dass du alle Erdbeeren immer gründlich abwäschst, denn Erdbeeren aus konventionellem Anbau können statt Bandwurmeiern Pestizide und andere Verunreinigungen auf der Oberfläche mitbringen.

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