Jahrzehntelang hieß es, Kinder müssten unbedingt Spinat essen, um groß und stark zu werden. Der Held einer beliebten Comicserie lieferte quasi den Beweis. Was für Kinder gut ist, ist oft auch gesund für Hunde. Doch gilt das dann ebenfalls für Spinat?
Dürfen Hunde Spinat essen?
Hunde sollten Spinat höchstens ausnahmsweise fressen. Spinat hat keinen Nährwert, der für Hunde in irgendeiner Form sinnvoll wäre. Für nierenkranke Hunde kann er sogar schädlich sein.
Aber es besteht kein Grund zur Panik, falls der Hund einmal ein bisschen Spinat genascht hat. Auch wenn Spinat für einen Hund nicht gesund ist – krank wird er von einer kleinen Menge nicht.
Kann mein Hund auf Spinat allergisch reagieren?
Allergien gegen Spinat kommen vor, sind aber sehr selten. Wenn du nicht sicher bist, ob dein Hund Spinat verträgt, gib ihm lieber gar keinen.
Der Nährwert von Spinat ist für den Hund nicht so hoch, dass es sich lohnen könnte, irgendein Risiko einzugehen. Ist dein Hund allergisch gegen Latex, ist es auch möglich, dass er eine Kreuzallergie gegen Spinat zeigt.
Der Eisengehalt von Spinat
Viele Jahrzehnte galt Spinat als der Eisenlieferant schlechthin unter den Gemüsen. Bis sich herausstellte, dass diese Einschätzung falsch war. Bei der ursprünglichen Feststellung des Eisengehalts war in der Dokumentation einfach ein Komma verrutscht, was den Anteil fälschlich verzehnfachte.
Tatsächlich enthält Spinat immer noch einen beträchtlichen Anteil an Eisen. Der ist aber wegen der speziellen Kombination von Inhaltsstoffen im Spinat einerseits von geringer Bioverfügbarkeit und andererseits für Hunde generell eher uninteressant.
Als Fleischfresser stehen ihnen wirksamere Eisenquellen zur Verfügung. Wenn du deinen Hund vegan ernährst, wirst du dich mit der Zufuhr von Eisen ohnehin beschäftigt und andere Lieferanten entdeckt haben.
Oxalsäure im Spinat ist ungesund für Hunde
Eine Spitzenreiterposition gebührt dem Spinat allerdings weiterhin beim Anteil der Oxalsäure. Oxalsäure kann recht nützlich sein, beispielsweise beim Entfernen von Flecken und Rost. Imker setzen sie zur Milbenbekämpfung ein.
Einen direkten Nährwert hat sie allerdings nicht.
Da Oxalsäure in Verbindung mit Eisen, Magnesium und Kalzium Salze bildet, sind genau diese Stoffe in Lebensmitteln bei der Verdauung für den Organismus gar nicht verfügbar. Je nach Höhe des ständig schwankenden Gehalts an Oxalsäure, kann sie dem Körper sogar anderweitig noch Kalzium oder Magnesium entziehen.
In der stärksten Ausprägung entstehen so Nierensteine. Deshalb solltest du einem Hund, der ohnehin bereits Nierenprobleme hat, besser überhaupt keinen Spinat geben. Für Welpen ist Spinat aus diesem Grund ebenfalls vollkommen ungeeignet.
Es ist grundsätzlich wichtig, einen Hund ausreichend mit Kalzium zu versorgen. Lebensmittel wie Spinat, die die Kalziumaufnahme hemmen, sind daher nicht zu empfehlen.
Oxalsäure zerfällt bei Temperaturen über 150 Grad. Das bedeutet, sie verändert sich beim Kochen nicht. Gibst du deinem Hund Essensreste, weil ihr beide Spinat gern mögt, dann am besten gebackene Speisen – vielleicht gefüllten Blätterteig.
Wie gesund sind Fertigprodukte aus der Tiefkühltruhe für den Hund?
Spinat wird hauptsächlich in Form von Tiefkühlprodukten gekauft. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, denn frischeren Blattspinat bzw. zubereitete Varianten gibt es kaum.
Wenn du auch zu denjenigen gehörst, die Rahmspinat lieben, wird dein Hund vielleicht hier und da auch einen Löffel bekommen.
Kleine Portionen davon zu naschen schadet deinem Hund nicht. Du solltest nur bedenken, dass fertige Zubereitungen wie der Iglo Spinat nicht nur „Rahm“ – also Sahne – enthalten, sondern dazu noch Magermilchpulver, das etwa zur Hälft aus Milchzucker (Laktose) besteht.
Erwachsene Hunde können Laktose nicht verdauen und werden deswegen mit Durchfall und Blähungen reagieren. Größere Rationen Rahmspinat verbieten sich daher von selbst.
Wer Spinat liebt, mag auch Mangold
Wenn Spinat deinem Hund schmeckt, wird er wahrscheinlich auch Mangold nicht verschmähen. Obwohl sie botanisch nicht verwandt sind, ist Mangold dem Spinat recht ähnlich – leider auch in Bezug auf den Oxalsäuregehalt.
Durchschnittlich ist er etwas geringer, aber da der Anteil der Oxalsäure stark schwankt, kann es gelegentlich vorkommen, dass Mangold sogar mehr davon enthält als Spinat. Für Mangold gelten daher die gleichen Fütterungsempfehlungen wie für Spinat.
Gibt es Hundefutter oder Fertigfutter mit Spinat?
Fertige Futterzubereitungen mit geringen Anteilen an Spinat haben fast alle Hersteller im Programm. Besonders beliebt ist die Kombination von Spinat und Lachs, die sich z. B. in den Produkten von Purizon und Animonda finden lässt.
Hier beträgt der Spinatanteil weniger als 5 % und dürfte damit unabhängig vom Herstellungsverfahren unbedenklich sein.
Als Beilage sind Dosenfutter wie das Dog’s Love Bio green vegan gedacht, deren Gehalt an Spinat höher liegt. Da die aber kein Alleinfutter darstellen, sondern nur als Ergänzung einer Fleischration dienen, relativiert sich die Menge.
Spinat gehört nicht ständig zu einer gesunden Hundeernährung
Spinat darf in kleinen Portionen ab und an in den Hundenapf, wenn der Hund Freude daran hat, erwachsen und gesund ist. Als regelmäßiger Bestandteil einer gesunden Ernährung ist Spinat für Hunde nicht geeignet.
Er enthält zwar wichtige Nährstoffe bei geringem Brennwert, der Gehalt an schädlicher Oxalsäure kann aber so hoch sein, dass die Nährstoffe ihn nicht aufwiegen.