Nicht alle Hunde mögen Rosenkohl

Rosenkohl ist eigentlich eine eher unübliche Zutat in der Futterküche unserer Hunde. Deshalb taucht die Frage manchmal erst auf, wenn der Hund unerlaubt etwas vom Rosenkohl seiner Menschen geraubt hat oder wenn Reste verfüttert werden sollen. Aber ist Rosenkohl eigentlich gesund für Hunde?

Dürfen Hunde Rosenkohl essen?

Ja, Hunde dürfen Rosenkohl essen. Allerdings mögen nicht alle Hunde Rosenkohl und er ist wegen seiner Nährstoffzusammensetzung für eine gesunde Hundeernährung eher entbehrlich. Wenn deinem Hund Rosenkohl gut schmeckt, darf er kleine Portionen gern naschen.

Als Grundnahrungsmittel für Hunde eignet sich Rosenkohl jedoch nicht.

Rosenkohl verursacht Blähungen bei Hunden

Ein Grund dafür, dass du Rosenkohl nur sparsam an deinen Hund verfüttern solltest, ist ganz schlicht, dass Rosenkohl Blähungen verursacht. Die darin enthaltenen Zuckerverbindungen führen im Darm zu Gasbildung.

Wie sehr du beeinträchtigt wirst, wenn deinem Hund diese Gase entweichen, kannst du nur selbst wissen. Aber auch wenn dein Hund nicht im Haus lebt, solltest du nicht vergessen, dass Blähungen ab einem gewissen Grad durchaus schmerzhaft sein können.

Deswegen ist es besser, Rosenkohl nur gelegentlich in kleinen Portionen zu servieren – und das auch nur, wenn er zuvor gekocht wurde. Roh kann dein Hund ihn noch schlechter verdauen und die Nährstoffe gar nicht verwerten.

Auf das Säure-Basen-Verhältnis achten

Eine wichtige Rolle für eine gesunde Ernährung spielt das Säure-Basen-Verhältnis. Dabei geht es darum, ob im Körper durch die Verdauung eines Lebensmittels eher Säuren oder Basen gebildet werden.

Säuren zeichnen sich durch einen sehr niedrigen ph-Wert aus, Basen haben im Gegensatz dazu einen hohen. Für Menschen und Hunde ist es gleichermaßen wichtig, Übersäuerung zu vermeiden.

Da sich alle Fleischprodukte säurebildend auswirken, muss gerade bei artgerechtem Hundefutter mit basisch wirkenden „Beilagen“ dagegen gesteuert werden. Dies kann üblicherweise gut mit generell basenbildendem Gemüse geschehen.

Rosenkohl ist eine der wenigen Ausnahmen, denn er wirkt schwach säurebildend. Deswegen eignet er sich nicht als regelmäßige Zugabe zur Fleischration.

Vitamine und Mineralstoffe in Rosenkohl mit Vorsicht genießen

Rosenkohl enthält neben den Vitaminen C und B2 vor allem Kalium, Calcium und Magnesium. Davon kann Dein Hund aber leider nur das auch Riboflavin genannte Vitamin B2 sowie die Mineralstoffe Calcium und Magnesium gut gebrauchen.

Vitamin C benötigt er überhaupt nicht, weil er es – anders als du – selbst im Körper bilden kann, wenn er gesund ist.

Der hohe Kaliumgehalt ist fast schon ungünstig, denn um in einen Kaliummangelzustand zu geraten, müsste dein Hund eine Erkrankung haben, bei deren Behandlung der Tierarzt dich auf die Notwendigkeit, zusätzliches Kalium zu verabreichen, hinweisen würde.

Ein etwaiger Mangel sollte auch nicht vom Halter selbst diagnostiziert und vorsorglich mit einer Extradosis Kalium bekämpft werden. Im Gegenteil – eine unbeabsichtigte Überversorgung mit Kalium ist unbedingt zu vermeiden, weil sie ernsthafte Herzprobleme verursachen könnte.

Calcium und Magnesium liegen im Rosenkohl nicht in Mengen vor, die das Risiko einer Überdosierung von Kalium rechtfertigen würden. Gibst du deinem Hund sonst Fertigfutter, kannst du beruhigt davon ausgehen, dass er ausreichend mit beidem versorgt ist.

Genauso verhält es sich mit dem Riboflavin, das hauptsächlich in Fleisch enthalten ist. Wenn du deinen Hund barfst, weißt du ohnehin, dass Knochen die beste Calciumquelle sind.

Andere Kohlsorten für deinen Hund

Für andere Kohlgemüse wie Weißkohl, Brokkoli, Blumen- oder auch Chinakohl gilt die gleiche Verzehrempfehlung, soweit es die Gefahr von Blähungen betrifft. Anders als der Rosenkohl sind seine botanischen Verwandten allerdings keine Säurebildner und daher unproblematisch in Bezug auf das Säure-Basen-Verhältnis.

Wenn dein Hund also eine Leidenschaft für Kohl hat und nicht besonders zu Blähungen neigt, gibt es noch eine Menge an alternativen Leckereien für ihn.

Kreuzblütler gegen Krebs

Botanisch gehört der Rosenkohl zu den sogenannten Kreuzblütlern, die von Zeit zu Zeit im Zusammenhang mit der Behandlung von Krebserkrankungen genannt werden. Führend ist dabei aber meist der Brokkoli und Studien dazu bewegen sich selbst in der Humanmedizin noch im experimentellen Stadium.

Eine derartige Wirkung einiger Kohlsorten kann also nicht ganz ausgeschlossen werden. Doch gerade der Rosenkohl ist schon wegen seiner physiologisch eher ungünstigen Wirkung auf das Säure-Basen-Verhältnis kaum als Krebstherapie für den Hund zu betrachten.

Rosenkohl – mehr Naschwerk als Nahrung

Insgesamt ist Rosenkohl damit mehr als Leckerei für Hunde, die ihn eben gern mögen, zu sehen. Wirklich gesund ist er für Hunde nicht. Hast du einen Hund, der ihn gern nimmt, kannst du gelegentlich Rosenkohl in Maßen füttern, ohne etwas falsch zu machen.

Falls dein Liebling einmal heimlich etwas Rosenkohl rauben sollte, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen – schädlich ist er bei einmaligem Konsum auch in größerer Menge nicht. Je nach mengenmäßigem Erfolg des Raubzugs werden nur die Blähungen unangenehm.

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