Dürfen Hunde Nüsse essen?

Nüsse gelten allgemein als gesund und sind ein beliebter Snack, den auch die meisten Hunde nicht verschmähen. Steht vielleicht sogar eine Schale mit Knabbereien unbeobachtet auf dem Couchtisch, zögern einige Hunde nicht, sich selbst zu bedienen.

Aber sind Nüsse eigentlich gut für Hunde oder am Ende vielleicht sogar schädlich?

Dürfen Hunde Nüsse essen?

Ja, Hunde dürfen Nüsse essen – aber nicht jede Sorte. Einige Nüsse kann man Hunden bedenkenlos geben, andere sind entweder Allergieauslöser wie die Erdnuss oder für Hunde sogar lebensgefährlich wie die Macadamia.

Welche Nüsse dein Hund naschen darf und welche ihm schaden könnten, erklären wir hier ganz genau.

Grundsätzliches zu Nüssen für den Hund

Nüsse gelten eigentlich als recht gesund, denn sie enthalten neben wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen viele ungesättigte Fettsäuren. Die essentiellen Fettsäuren aus Nüssen sind für Hunde allerdings weniger wichtig als für Menschen.

Ein Hund, der regelmäßig Fleisch frisst, wird bereits daher bestens mit Omega-6-Fettsäuren versorgt sein. Essentielle Omega-3-Fettsäuren enthalten Nüsse aber nicht in besonderem Maß.

Der Fettgehalt von Nüssen liegt zwischen 50 und 75 % und bewirkt, dass Nüsse generell sehr kalorienreich sind. Deswegen eignen sie sich als Leckerei nur für Hunde mit hohem Kalorienumsatz. Ob dein Vierbeiner ein paar Extrakalorien gut gebrauchen kann, wirst du sicher selbst am besten wissen.

Nüsse, die als Snacks für Menschen gedacht sind, sind oft geröstet oder gewürzt und daher nicht als Bestandteil einer sinnvollen Ernährung für den Hund zu betrachten. Besser geeignet sind naturbelassene Nüsse.

Diese Nüsse können Hunde gut vertragen

Haselnüsse liefern viele Vitamine des B-Komplexes, dazu kommen Magnesium, Zink und Kupfer, die der Gesundheit eines Hundes dienen. Kalzium und Kalium sind ebenfalls reichlich vorhanden, damit dürfte ein gesund ernährter Hund aber ohnehin ausreichend versorgt sein.

Bei Haselnüssen besteht ein sehr geringes Allergierisiko. Wenn du nicht sicher bist, ob dein Hund schon jemals eine Haselnuss verspeist hat, ohne darauf zu reagieren, kannst du ihm sicherheitshalber erst einmal eine einzelne Haselnuss geben, um zu sehen, ob sie ihm bekommt.

Cashewkerne sind biologisch keine Nüsse, obwohl sie in Aussehen und Geschmack Nüssen sehr ähnlich sind.

Der wichtigste Unterschied beim Nährwert ist, dass Cashews sich im Gegesatz zu allen anderen Nüssen günstig auf das Säure-Basen-Verhältnis im Körper auswirken, weil ihr Anteil an basisch wirkenden Mineralstoffen – hauptsächlich Magnesium und Kalium -besonders hoch ist. Cashewkerne können deshalb als uneingeschränkt gesund gelten.

Pekannüsse enthalten neben der nusstypischen Kombination aus Fettsäuren und Mineralstoffen besonders viel Selen. Dieses Spurenelement ist Bestandteil von Antioxidatien, die der Körper selbst bildet, um sich zu entgiften und vor Zellalterung zu schützen.

Außerdem unterstützt Selen die Schilddrüsenfunktion. Ein Mangel an Selen wäre in Europa aber höchst ungewöhnlich, sodass du deinem Hund deswegen Pekannüsse nicht extra geben musst – naschen darf er sie aber ruhig.

Diese Nusssorten bergen Gefahren

Erdnüsse sind eigentlich keine Nüsse – auch wenn sie so aussehen und schmecken, sondern Hülsenfrüchte. Erdnüsse sind hoch allergen.

Das bedeutet, es gibt sehr viele Menschen und Hunde, die darauf allergisch reagieren. Entsprechende Warnhinweise auf den verschiedensten Lebensmittelverpackungen sind dir vielleicht sogar schon einmal aufgefallen.

Da die Nährstoffzusammensetzung von Erdnüssen keine außergewöhnlichen Vorteile mit sich bringt, gibt es eigentlich keinen Grund, das Allergierisiko einzugehen. Wenn du deinem Hund einfach gar keine Erdnüsse gibst, bist du immer auf der sicheren Seite.

Macadamianüsse sind für Hunde absolut verboten, denn ausgerechnet die Königin der Nüsse kann deinen Liebling in Lebensgefahr bringen. Die Forschung hat noch nicht abschließend festgestellt, woran genau das liegt, aber man weiß, dass je nach Größe des Hundes bereits vier Macadamianüsse ausreichen, um einen größeren Hund tödlich zu vergiften.

Walnüsse können von einem Pilz befallen sein, der ein strychninähnliches Gift bildet. Das sogenannte Roquefortin C verursacht Krampfanfälle und Erbrechen. In schlimmen Fällen kann eine Vergiftung zum Tod des Hundes führen. Walnüsse sollten deshalb tabu sein.

Ist die Walnuss aber garantiert ohne Pilz, stellt sie keine Gefahr für deinen Hund dar.

Mandeln sind mit Vorsicht zu füttern, denn rein optisch sind Süßmandeln nicht von Bittermandeln zu unterscheiden. Bittere Mandeln enthalten Amygdalin, das bei der Verdauung Blausäure in einer Konzentration freisetzt, die für kleine Hunde giftig ist.

Deshalb probieren viele Hundehalter jede einzelne Mandel, bevor sie süße an den Hund weiter geben. Wenn du das auch praktizieren möchtest, kannst du nichts falsch machen – achte aber besser darauf, dass keine Bittermandeln unbeaufsichtigt bleiben.

Paranüsse gelten weltweit als das Lebensmittel mit dem höchsten Gehalt an Selen. Hunde sollten sie trotzdem nicht bekommen, denn sie sind häufig von Schimmelpilzen befallen, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, aber krank machen können. Ist die Paranuss frei von Schimmelpilz, stellt sie aber keine Gefahr für deinen Hund dar.

Außerdem hört man immer wieder, dass Paranüsse radioaktiv sind. Das ist richtig. Es handelt sich aber nicht um die Folgen eines Atomunfalls in einem Kraftwerk, sondern nur um eine natürlich bedingte besonders hohe Strahlenaktivität.

Pistazien – die keine Nüsse, sondern Kerne sind – sind an sich gar nicht schädlich. Aber sie sind häufig von Schimmelpilzen befallen, deren Gifte (Mykotoxine) allergische Reaktionen oder Vergiftungen verursachen können.

Sie stehen auch im Verdacht, Leber- und Nierenkrebs auszulösen. Das kannst du deinem Hund ersparen, indem du ihm gar keine Pistazien gibst.

Was schmeckt Hunden, die Nüsse mögen, vielleicht noch?

Wenn dein Hund Nüsse gern hat, wirst du ihm vermutlich auch mit Esskastanien eine Freude machen. Maronen sind zwar gesund, aber reine Kalorienbomben.

Mit den Stärkeverbindungen roher Maronen kann das Verdauungssystems eines Hundes nichts anfangen, deshalb gib sie ihm nur gekocht oder gebacken.

Aber Vorsicht: Das gilt nicht für normale Kastanien. Die enthalten Solanin, vor allem in den stacheligen Schalen, das für Hunde giftig ist.

Können Nüsse im Hundefutter enthalten sein?

Derzeit gibt es kein Fertigfutter, das Nüsse enthält. Falls dein Hund allergisch auf Erdnüsse reagiert, kannst du sicherheitshalber beim Hersteller seines Futters nachfragen, ob die Möglichkeit besteht, dass bei der Produktion Spuren des Allergens an das Futter gelangt sein könnten.

Nüsse für den Hund? Nicht ohne wenn und aber!

Insgesamt sind Nüsse für Hunde in Ordnung, wenn du dich beim Füttern auf unbedenkliche Sorten beschränkst und deinem Hund nur ausnahmsweise kleine Mengen als Leckerchen gibst.

Als Grundnahrungsmittel oder regelmäßiger Lieferant bestimmter Nährstoffe taugen sie aber eher weniger.

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