Welpen barfen – der ultimative Ratgeber

Wenn du dich aktuell mit der Frage beschäftigst, ob es eine gute Idee ist, dein Hundewelpen zu barfen, bist du hier genau richtig. Wir haben diesbezüglich nämlich den ultimativen Ratgeberartikel mit den wichtigsten Tipps und Tricks zusammengestellt:

Für die meisten Hundehalter wird barfen für Welpen erst ab der 12. Lebenswoche interessant. Denn dies ist in der Regel der früheste Zeitpunkt, zu welchem der kleine Hund in sein neues Zuhause zieht.

Von Vorteil ist es, wenn der Züchter bereits mit dieser sehr natürlichen und artgerechten Fütterung begonnen hat. Doch es ist kein Problem, falls nicht, du kannst jederzeit von Trockenfutter oder Nassfutter auf Barf umstellen. Auch kann mit dem Barfen sofort begonnen werden, sobald die Welpen beginnen, feste Nahrung zu fressen.

Ab wann kann mit dem Barfen begonnen werden?

Im Durchschnitt beginnen Welpen ab der 3. bis 5. Woche damit, sich für Nahrung abseits der mütterlichen Zitzen zu interessieren. Am Anfang besteht die Nahrung für die kleinen Vierbeiner jedoch aus einem sehr flüssigen Brei.

Bis zur 5. Lebenswoche enthält dieser Brei auch noch kein Fleisch. Erst ab der 5. Lebenswoche ist das Verdauungssystem der Welpen fähig, auch Fleisch zu verdauen.

Die ersten Mahlzeiten bestehen aus Hundeaufzuchtsmilch, gedünstetem und püriertem Gemüse und gut aufgequollenen Haferflocken oder auch Reis. Begonnen wird am besten mit Möhre.

Jeden Tag kann nun eine weitere Gemüsesorte und auch Obst hinzugefügt werden. Kartoffeln, rote Bete und auch Kräuter sind toll für den Einstieg. Beim Obst solltest du vor allem zu Bananen greifen.

Zieht der Welpe bei dir ein und du möchtest auf Barf umstellen, ersetze zuerst jeweils eine Mahlzeit pro Tag durch eine Barfmahlzeit. Nach etwa einer Woche sollte die Umstellung gelungen sein.

Will der kleine Hund anfangs die Barfmahlzeit nicht fressen, so kannst du ihn wunderbar durch Handfütterung animieren. Auch wenn die Mahlzeit im Napf etwas dünnflüssiger ist, wird sie von Hunden zu Beginn lieber angenommen, als dicke und feste Pampe. Ein Schuss Kokosmilch wirkt zusätzlich Wunder.

Welches Fleisch eignet sich für Hundewelpen?

Ab der 5. Woche oder eben ab dem Einzug des Welpens zu einem späteren Zeitpunkt kann es jedoch richtig losgehen. Für den Einstieg füttere deinem kleinen Hund jedoch ausschließlich mageres Fleisch. Huhn, Pute oder Rindfleisch eignen sich hier hervorragen.

Das Fleisch sollte sehr fein püriert oder gewolft werden. Falls dein Welpe das Fleisch verweigert kannst du es zu Beginn ganz leicht in etwas ungesalzener Gemüsebrühe kochen. Auch wenn du dem Welpen Fisch fütterst, sollte dieser immer gekocht oder gedünstet werden.

Später kannst du auch andere Fleischsorten ausprobieren. Lamm, Pferd, Reh oder Hirsch sind besonders toll, aber auch Känguru, Gnu oder Antilope sind Fleischsorten, die du in vielen Barfshops erhältst. Lachs wird ebenfalls von Hunden gerne gefressen und ist zudem ein wertvoller Bestandteil der Mahlzeiten.

Wie viel Barf-Mahlzeiten soll der Welpe pro Tag erhalten?

Zu Beginn ist es wichtig, dass du deinem kleinen Schatz etwa fünf Mal pro Tag fütterst. Welpen haben einen sehr viel höheren Energiebedarf als adulte Hunde. Ihr Gewicht steigt fast täglich und eine ausreichende Ernährung ist für die Entwicklung essentiell.

Welpen benötigen bis zu 8 Prozent ihres Körpergewichts an Futter. Ein adulter Hund im Vergleich benötigt nur zwischen 2,5 und 3 Prozent des eigenen Körpergewichts. Die korrekte Menge orientiert sich somit am Gewicht des Tieres, aber auch am Alter, am Gesundheitszustand und auch am Energie-Level.

Es reicht jedoch nicht, dem Welpen gewolftes Fleisch und etwas püriertes Gemüse in den Futternapf zu geben. Das alleine macht auf keinen Fall Barf aus. Hier kommt es darauf an, dass die Mahlzeiten ausgewogen und ausbalanciert sind.

Jede einzelne Mahlzeit muss alle benötigten Komponenten enthalten. Auch muss der Barfplan stets angepasst werden. Von Woche zu Woche werden die Portionen größer, weil auch dein kleiner Hund fleißig wächst. Auch werden die Spaziergänge ausgedehnter – und auch das sollte berücksichtigt werden.

Woraus besteht eine Barf Mahlzeit?

80 Prozent der Mahlzeit besteht bei Welpen aus Fleisch. Bei adulten Hunden bewegt sich der Fleischanteil zwischen 70 und 90 Prozent. 15 bis 20 Prozent der Fleischmenge besteht wiederum aus Innereien, Knochen und Knorpeln.

Für Welpen verwendest du anstatt Knochen Knochenmehl oder auch gemahlene Eierschalen. Später kannst du weiche Knochen und Knorpeln wie Hühnerhälse und Gelenke füttern.

Die Innereien sollten sich täglich abwechseln. Leber und Niere sind nur einmal pro Woche empfehlenswert. Zu einer ausgewogenen Barf Mahlzeit gehören auch Euter, Herzen, Mägen und Pansen. Barf ist somit eine Ernährung, die nach dem Nose-to-tail Prinzip funktioniert. Wie in der freien Wildbahn wird hier das ganze Tier verfüttert.

Ein absolutes No-go ist Schweinefleisch. Auch auf Wildschwein solltest du bei Welpen verzichten. Adulte Hunde können Schweinefleisch fressen, dieses muss jedoch immer gut durchgegart werden. Schweinefleisch roh kann den Aujeszky Virus übertragen, an dem Hunde sogar sterben können.

Auch manche Fische und Meeresfrüchte werden besser gegart, auch wenn das Prinzip von Barf auf Rohfütterung basiert.

Welches Gemüse wird beim Barfen gefüttert und wie?

Für Welpen sollte die Mahlzeit zu 20 Prozent aus Obst und Gemüse bestehen. Am besten beginnst du mit Karotten, Kartoffeln, Kürbis und Süßkartoffeln. Auch Salat und Kräuter sollten im Napf landen. Beim Obst greifst du zum Start zu Banane, Melone, Apfel, Birne, Mango und Papaya.

Obst und Gemüse sollte für Welpen immer leicht gedämpft oder gedünstet und anschließend püriert werden. Für adulte Hunde kannst du das Obst und Gemüse auch roh pürieren oder gekocht stückig füttern. Das Pürieren oder Garen ist wichtig, dass der Vierbeiner sämtliche Inhaltsstoffe von Obst und Gemüse aufnehmen kann.

Nur durch die Verarbeitung werden die Zellwände des Gemüses so vorbereitet, dass Vitamine, Mineralien und Spurenelemente vom Vierbeiner aufgenommen werden können.

Zusätzlich benötigt dein Hund auch eine gute Quelle für Omega 3, 6 und 9 Fettsäuren. Fetter Fisch wie Lachs, aber auch Lachsöl oder andere hochwertige Öle wie Kokosöl oder Hanföl decken diesen Bedarf ab.

Algenpulver, Grünlippmuschelpulver, Hagebuttenpulver oder Spirulina sind tolle Zusätze, um den Tagesbedarf deines Vierbeiners abzudecken.

Was und wieviel du genau benötigst erfährst du, wenn du dir einen individuellen Barfplan erstellen lässt, der genau auf die Bedürfnisse deines Lieblings zugeschnitten ist.

Ist Barfen für Welpen empfohlen?

Die meisten Welpen vertragen Barf sehr gut und lieben es sehr. Sogar mäklige Vierbeiner lassen sich mit den liebevoll zubereiteten Mahlzeiten gerne verführen.

Der Vorteil von Barf ist, dass du immer genau weißt, was du fütterst. Das ist bei Fertigfutter nicht immer der Fall. Auch kannst du bei eventuellen Unverträglichkeiten immer sofort darauf eingehen. Lebensmittel, auf die dein Welpe allergisch ist, lässt du einfach weg.

Erfahrungen mit Barfen von Welpen

Barfen, das hört sich für dich im ersten Moment vielleicht sehr verwirrend an. Doch sobald du dich etwas eingelesen und mit der Materie befasst hast, wird es ganz einfach. Du hast das gute Gefühl, deinen Hund gesund und hochwertig zu ernähren.

Zudem ist Barf auf Dauer auch günstiger, verglichen mit qualitativ hochwertigem Trockenfutter oder Nassfutter. Gerade wenn du viel kochst, kannst du stets die Abschnitte von Gemüse für den Hund verwenden. Auch Kräuterreste, Kräuterwurzeln und das Grün von Kohlrabi und Co können tadellos verwendet werden und dürfen im Hundenapf landen.

Empfohlenes BARF Komplettmenü für Welpen

Im Internet und in gut sortierten Tierhandlungen kannst du auch fix fertige Barf Menüs für deinen Welpen kaufen. Das ist besonders praktisch für Tage, an denen du nicht so viel Zeit zur Vorbereitung hast. Auch für den Urlaub eignen sich diese Menüs sehr gut.

Viele aber schwören generell auf Komplettmenüs, da sie das Barf Prinzip lieben, selbst aber nicht Fleisch, Gemüse, Obst und Co abwiegen und mischen möchten.

Du kannst die Barf Mahlzeiten jedoch auch wunderbar vorbereiten und selbst einfrieren. Bei Welpen solltest du jedoch nie mehr als für eine Woche vorbereiten, das sich das Gewicht so schnell ändert.

Barfer von adulten Hunden bereiten meist die Mahlzeiten für einen ganzen Monat zu. Dies bedeutet einen Tag arbeit. An den restlichen Tagen muss nur die tiefgefrorene Mahlzeit aus dem Gefrierfach genommen werden.

Die Vorteile von Barf

In der Regel haben gebarfte Hunde ein schönes, gesundes und glänzendes Fell. Auch die Zähne sind in der Regel gesünder und auch weißer, da sie durch die Knochen und Fleischstücke schön gereinigt werden. Zahnstein und Beläge haben so beinahe keine Chance.

Zudem kannst du eventuelle Unterversorgungen sofort selbst regulieren. Der Kot von gebarften Hunden ist meist auch besser. Durch die Zugabe von Yucca Extrakt wird auch der Geruch des Kots neutralisiert. Vor allem aber wird dein Hund die Abwechslung lieben.

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