So verfüttert man Kirschen an Hunde

Reife Kirschen sind süß, saftig und so lecker, dass die meisten Hunde sie unwiderstehlich finden. Nicht selten beobachten Hundehalter, wie sämtliche Früchte, die vom Kirschbaum im Garten gefallen sind, vom vierbeinigen Freund eifrig eingesammelt werden.

An dieser Stelle fragt sich der eine oder andere nicht ohne Grund, ob das für Hunde überhaupt gesund ist.

Dürfen Hunde Kirschen essen?

Ja, Hunde dürfen Kirschen essen, denn sie sind ein gesunder Snack für zwischendurch. Voraussetzung ist aber, dass die Kirschen vor dem Füttern gewaschen und entsteint wurden. Kirschkerne enthalten Blausäure in einer Konzentration, die durchaus zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen kann. Selbstversorgung sollten Hundehalter daher besser unterbinden.

Gefährliche Blausäure im Kirschkern

Kirschkerne enthalten hochgiftige Blausäure. Leider gibt es zum tatsächlichen Gehalt keine verlässlichen Angaben. Fest steht aber, dass eine Blausäurevergiftung für deinen Hund tödlich enden kann.

Diese Gefahr besteht dann, wenn Kirschkerne nicht intakt bleiben, während sie das Verdauungssystem eines Hundes durchlaufen.

Sehr viele Hunde, die sich regelmäßig am Fallobst im Garten selbst bedienen dürfen, spucken Kirschkerne zuverlässig von allein wieder aus. Die Halter dieser Hunde können sich oft gar nicht vorstellen, dass andere Hunde sie einfach verschlucken.

Du wirst vielleicht selbst schon aus Erfahrung wissen, zu welcher Sorte Dein Hund gehört.

Verschluckte Kerne werden überwiegend unverdaut wieder ausgeschieden. Trotzdem kann es riskant sein, sich darauf zu verlassen, dass der eigene Vierbeiner die Kirschkerne stets brav aussortiert oder im Ganzen durch den Verdauungstrakt befördert. Jeder Hund kann auch einmal versehentlich einen Kirschkern zerbeißen und verschlucken. Die Kerne können sich außerdem auch von allein öffnen.

Dann wird giftige Blausäure freigesetzt, wobei die jeweilige Menge wie beschrieben unbekannt ist. Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass ein Hund pro Kilogramm seines Körpergewichts etwa zwei bis drei Kirschkerne unbeschadet knacken kann.

Die Größenordnung legt nahe, dass dies für große Hunde eher unproblematisch sein dürfte, bei kleinen Hunden und Welpen besteht aber durchaus die Gefahr, eine tödliche Blausäurevergiftung zu erleiden.

Vergiftungssymptome können auch auftreten, wenn ein Hund keine tödliche aber eine immerhin toxisch wirkende Dosis zu sich genommen hat. Zeigt Dein Hund, nachdem er Kirschen genascht hat, Atemnot, Krämpfe oder Erbrechen solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Riecht der Atem des Hundes nach Bittermandel, ist von einer Blausäurevergiftung auszugehen.

Wenn Du ganz sicher jedes Risiko ausschließen möchtest, gib deinem Hund einfach nur entsteinte Kirschen und sichere am besten Deinen Vorrat sowie eventuelle Kirschbäume im Garten.

Können Hunde gegen Kirschen allergisch sein?

Eine echte Allergie gegen Kirschen wäre ausgesprochen ungewöhnlich. Öfter kommt es zu allergischen Reaktionen durch eine Kreuzallergie. Birkenpollenallergiker reagieren manchmal auch auf Kirschen.

Wenn Dein Hund von Kirschen juckende Hautstellen oder geschwollene Schleimhäute bekommt, dann gib ihm besser gar keine mehr, denn es könnte sich tatsächlich um eine allergische Reaktion handeln.

Kirschen – der ideale Snack für sportliche Hunde

Kirschen sind nicht nur süß und daher zuckerreich, sondern liefern auch eine beachtliche Menge wichtiger Nährstoffe. Vitamin A versorgt die Augen und hilft beim Aufbau von Haut- und Knorpelgewebe. Dazu kommen nahezu alle B-Vitamine, die für den Stoffwechsel und das Nervensystem unverzichtbar sind.

Die Reihe der enthaltenen Mineralstoffe beginnt mit Kalium. Kalium ist ein lebenswichtiges Elektrolyt und wird als Botenstoff für die Regulierung des Wasserhaushaltes und andere lebenswichtige Vorgänge im Körper benötigt.

Kirschen enthalten auch viel Kalzium und gehören zu den wenigen Lebensmitteln, die ein ausgeglichenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis mitbringen.

Ihr hoher Magnesiumgehalt macht sie richtig gesund, denn Magnesium ist zum einen sehr gut für die Muskulatur und die Nerven, zum anderen sorgt er dafür, dass Kirschen ein günstiges Säure-Basen-Verhältnis aufweisen.

Die Zusammensetzung der Vitamine und Mineralstoffe von Kirschen erinnert an Nahrungsergänzungspräparate für Sportler, die auch gegen die Folgen von Stress helfen können. Solche Präparate setzen meist auf eine Kombination aus Magnesium, B-Vitaminen, Antioxidantien und Elektrolyten.

Obwohl Kirschen mengenmäßig nicht an die Nährstoffkonzentrationen konventioneller Nahrungsergänzungsprodukte heranreichen und nicht geeignet wären, um ernsthafte Mangelerscheinungen zu bekämpfen, können sie als kleines Extra für deinen Hund hier und da durchaus eine sinnvolle Wirkung haben.

Vorsicht auch bei Äpfeln, Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen

Diese beliebten Früchte gehören alle zur Familie der Rosengewächse. Genau wie die Kirsche enthalten auch ihre Verwandten in den Kernen schwache Konzentrationen von Blausäure.

Für Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen gilt daher ebenfalls, dass Du sie deinem Hund möglichst ohne Kerne füttern solltest. Äpfel sind eine Ausnahme, denn ihre Kerne enthalten eine Vorstufe der Blausäure, die erst im Körper dazu umgewandelt wird. Dort wirkt sie dann auch toxisch. Da Apfelkerne aber vergleichsweise klein sind, ist ihr Vergiftungspotenzial eher gering.

Gibt es Hundefutter mit Kirschen?

Die Futterproduzenten haben Kirschen noch nicht für die Zubereitung fertigen Hundefutters entdeckt. Wenn Dein Hund Kirschen liebt, wirst Du sie ihm auch weiterhin selbst zubereiten müssen.

Das schadet aber nicht. Ganz im Gegenteil: Rohe Kirschen enthalten wertvolle Antioxidantien, die das Erhitzen bei der Futterherstellung zerstören würde.

In Maßen total gesund für den Hund

Kirschen eignen sich wunderbar als Leckerei oder auch als sinnvoller Snack für Sportler, wenn Du sie Deinem Hund ohne Kerne gibst. Weil sie sehr viel Fruchtzucker enthalten, sollten Kirschen allerdings nur in kleinen Mengen gefüttert werden.

Tatsächlich steht der Zuckergehalt in enger Verbindung zum Geschmack der Kirsche. In Süßkirschen steckt deutlich mehr Zucker als in Schattenmorellen. Sauerkirschen sind daher für Hunde mit Gewichtsproblemen eher zu empfehlen.

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